Kommunale Wärmeplanung in Deutschland: Fortschritte und Herausforderungen
In Deutschland nimmt die Erstellung kommunaler Wärmepläne Fahrt auf, wie das Kompetenzzentrum Wärmewende in Halle (Saale) berichtet. Bereits über ein Drittel der Städte und Gemeinden befassen sich intensiv mit der Thematik, einschließlich aller großen Kommunen. Besonders gut voran kommen die Kommunen in Baden-Württemberg, wo bereits 13 Prozent die Planung abgeschlossen haben. Von den 160 bundesweit fertiggestellten Plänen stammen beeindruckende 148 aus dem Südwesten der Republik.
Der Fortschritt ist ungleichmäßig verteilt: Während in Nordrhein-Westfalen (72 Prozent), dem Saarland (64 Prozent), Rheinland-Pfalz (52 Prozent), Niedersachsen (47 Prozent) und Sachsen-Anhalt (43 Prozent) zahlreiche Kommunen in der Planung stecken, zeigen Thüringen (11 Prozent) sowie Sachsen und Bayern (jeweils 18 Prozent) langsameren Fortschritt. Erfahrungsaustausch mit fortgeschritteneren Kommunen könnte diesen Regionen helfen.
Die kommunale Wärmeplanung ist integraler Bestandteil der Klimapolitik. Sie erstellt einen technologischen und energetischen Fahrplan für einzelne Regionen und schafft Planungssicherheit. Größere Kommunen müssen bis Mitte 2026 Ergebnisse liefern, kleinere bis 2028. Der Prozess ist zudem ein wichtiger Faktor im Rahmen des Gebäudeenergiegesetzes, das den Einsatz erneuerbarer Energien in Heizungen ab 2024 anstrebt. Letzteres legt fest, dass funktionstüchtige Heizungen weiter betrieben werden dürfen und auch bei reparaturfähigen Defekten nicht zwingend ersetzt werden müssen.
Dennoch gibt es auch Kritik an der gegenwärtigen Situation. Insbesondere einige Kommunen aus Sachsen-Anhalt bemängeln fehlende landesrechtliche Vorgaben zur Wärmeplanung, die den Prozess erschweren und kompliziert gestalten. Durch das Fehlen dieser gesetzlichen Grundlagen wird die Datenerhebung zu einer herausfordernden Aufgabe für die Kommunen.

