Klimawandel im Fokus: Deutschland verstärkt Extremwetter-Warnsysteme
Die Bundesregierung plant, die Sicherheit der Bevölkerung angesichts zunehmender Extremwetterereignisse durch die Erweiterung der Warn-App Nina signifikant zu verbessern. So sieht es die neue Klimaanpassungsstrategie vor, die im Kabinett ihren Beschluss finden soll. Vorabinformationen der dpa zufolge zielt die Strategie darauf ab, die Nutzeranzahl der Warn-App bis 2030 um 30 Prozent zu erhöhen — ein Wachstum von aktuell etwa zwölf auf 16 Millionen Nutzende.
Nach verheerenden Unwettern, wie denen im Westen Deutschlands im Sommer 2021, unterstreicht die Strategie die wichtige Rolle effektiver Warnsysteme. Auch wenn bereits zahlreiche Systeme wie digitale Werbetafeln, Sirenen und der öffentlich-rechtliche Rundfunk bestehen, zeigen sich technische Lücken in der Übermittlung von Warnmeldungen. Neben der App sollen mehr Sirenen in Kommunen installiert werden, wobei konkrete Zielwerte noch fehlen, da die Bestandsaufnahme von bisher gemeldeten 38.000 Sirenenanlagen noch nicht abgeschlossen ist.
Die umfassende 300-seitige Klimastrategie, die unter der Leitung des Bundesumweltministeriums entstanden ist, formuliert erstmals messbare Ziele zur Vorsorge bei extremen Wetterereignissen wie Hitze, Dürre und Hochwasser. Diese werden durch den Klimawandel immer wahrscheinlicher und häufiger.
Weiterhin sollen bis 2030 in 80 Prozent der verpflichteten Gemeinden gemäß Klimaanpassungsgesetz Anpassungskonzepte vorliegen. Derzeit haben lediglich 10 bis 15 Prozent der Kommunen und etwa 26 Prozent der Landkreise entsprechende Pläne umgesetzt. Zahlreiche weitere Konzepte befinden sich jedoch in der Entwicklung.

