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Klage gegen Trade Republic: Lockangebote mit Risiken?

12. Februar 2025, 09:09 Uhr · Quelle: InvestmentWeek
Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg verklagt den Neobroker wegen irreführender Werbung. 3 % Zinsen „unbegrenzt“ und „sichere“ Einlagen – was steckt wirklich dahinter?

Verbraucherschützer ziehen vor Gericht

Ein Girokonto mit 3 % Zinsen – ohne Limit, ohne Einschränkungen? Klingt zu gut, um wahr zu sein. Und genau das sieht auch die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg so.

Klage gegen Trade Republic | Verbraucherzentrale Baden-Württemberg
Verbraucherzentrale kritisiert irreführende Werbung zur Verzinsung und zur Einlagensicherung

Sie hat am 7. Februar 2025 Klage gegen Trade Republic beim Landgericht Berlin II eingereicht. Der Vorwurf: Irreführende Werbung.

Der Neobroker wirbt auf seiner Website offensiv mit „unbegrenzten“ Zinsen auf Guthaben und einer angeblichen Einlagensicherung von bis zu 100.000 Euro pro Kunde. Doch ein genauer Blick zeigt: Die Sache hat einen Haken. Oder gleich mehrere.

Das Problem mit den Zinsen

Die 3-Prozent-Verzinsung, die Trade Republic seinen Kunden verspricht, ist keineswegs fix. Sie orientiert sich an den Leitzinsen der Europäischen Zentralbank und kann jederzeit geändert werden – was auch schon passiert ist. Nach der jüngsten Zinssenkung durch die EZB wurden die „unbegrenzten“ 3 % bereits auf 2,75 % reduziert.

Doch genau das verschweigt die Werbung weitgehend. Erst wer sich durch das Kleingedruckte klickt, erfährt, dass sich die Konditionen jederzeit anpassen können. Ein geschicktes, aber fragwürdiges Geschäftsmodell, kritisiert die Verbraucherzentrale.

Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg klagt gegen Trade Republic wegen irreführender Werbung. Der Vorwurf: Wichtige Informationen zur Einlagensicherung und den Zinsen werden bewusst verschleiert.

Ist das Geld wirklich sicher?

Noch kritischer ist die zweite Werbeaussage von Trade Republic: die angebliche Einlagensicherung. Das Unternehmen vermittelt den Eindruck, dass Kundeneinlagen bis zu 100.000 Euro geschützt sind. In Wahrheit liegt nur ein Teil des Geldes tatsächlich auf klassischen Bankkonten mit Einlagensicherung.

Ein nicht unerheblicher Teil der Kundeneinlagen wird in sogenannte Liquiditätsfonds investiert – also in kurzfristige Wertpapiere und Geldmarktfonds. Und hier gibt es keine Einlagensicherung. Sollte es Turbulenzen an den Finanzmärkten geben, könnten Kunden im schlimmsten Fall Verluste erleiden.

„Trade Republic täuscht mit dieser Werbung eine Sicherheit vor, die so nicht gegeben ist“, kritisiert Niels Nauhauser, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.

Besonders problematisch: Kunden erfahren bei Kontoeröffnung nicht, welcher Anteil ihres Guthabens als Liquiditätsfonds verwaltet wird – und das Unternehmen kann die Aufteilung jederzeit ändern.

Warum ist das problematisch?

Für Kunden ist die Unterscheidung zwischen „klassischer Einlage“ und „Liquiditätsfonds“ nicht sofort ersichtlich. Die Verbraucherzentrale argumentiert, dass Trade Republic bewusst mit der Unsicherheit spielt. Denn: Wer in der Werbung offen von Geldmarktfonds spricht, könnte potenzielle Kunden abschrecken.

„Eine kleine Fußnote mit dem Hinweis ‘ohne Einlagensicherung’ würde wohl viele Interessenten zum Nachdenken bringen“, sagt Nauhauser. Genau diese Transparenz fehle aber in der Kommunikation des Unternehmens.

Wie geht es weiter?

Nachdem Trade Republic die Abmahnung der Verbraucherzentrale abgelehnt hat, geht der Fall nun vor Gericht. Die Verbraucherzentrale will klären lassen, ob die Werbung des Neobrokers gegen das Wettbewerbsrecht verstößt. Ein Verhandlungstermin steht noch nicht fest.

Sollte das Gericht der Klage stattgeben, müsste Trade Republic seine Werbung anpassen – oder ganz zurückziehen. Für den Fintech-Sektor könnte dies Signalwirkung haben. Denn wenn sich die Verbraucherzentrale durchsetzt, könnte das auch andere Neobroker dazu zwingen, transparenter mit ihren Angeboten umzugehen.

Für Kunden gilt bis dahin: Die Zinsen mögen verlockend sein – aber der Teufel steckt, wie so oft, im Detail.

Finanzen
[InvestmentWeek] · 12.02.2025 · 09:09 Uhr
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