Kion setzt auf Kosteneffizienz: Ein Kalkül für die Zukunft
Das Unternehmen Kion, bekannt für seine Gabelstapler und im MDax gelistet, hat ein ehrgeiziges Effizienzprogramm angekündigt, das darauf abzielt, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Durch Anpassungen in den Organisationsstrukturen und effizientere Arbeitsprozesse plant Kion, die Investitions- und Marktchancen zu wahren. Dies könnte jedoch zunächst die Jahresergebnisse unter die Erwartungen der Analysten drücken, während das Unternehmen für das Jahr 2024 positive Vorlaufergebnisse vermeldet.
Einhellig positiv reagierte der Aktienmarkt, indem die Kion-Aktie um mehr als 12 Prozent zulegte und damit Konkurrent Jungheinrich mit in die Höhe zog. Trotz der jüngsten Gewinne zeigt sich jedoch auf lange Sicht, dass der Aktienkurs sich über die letzten drei Jahre mehr als halbiert hat.
Die wirtschaftlichen Herausforderungen, insbesondere in der EMEA-Region, setzen Kion unter Druck. Eine verschärfte Konkurrenz durch günstigere chinesische Anbieter in Europa belastet zusätzlich. Trotzdem hebt Jefferies-Analyst Lucas Ferhani die jüngsten Geschäftsergebnisse von Kion lobend hervor, auch wenn die zunehmende Konkurrenz aus China skeptisch beäugt wird.
Im Jahr 2023 verzeichnete Kion einen Umsatzanstieg auf 11,5 Milliarden Euro, während der Auftragseingang leicht rückläufig war. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern lag mit 917 Millionen Euro deutlich höher als im Vorjahr. Die endgültigen finanziellen Kennzahlen werden im Februar erwartet. Die angekündigten Kosteneinsparungen sollen jährlich zwischen 140 und 160 Millionen Euro bringen, während einmalige Ausgaben in Höhe von bis zu 260 Millionen Euro in diesem Jahr anfallen könnten.
JP Morgan-Analyst Akash Gupta sieht in diesem Effizienzprogramm großes Potenzial, um langfristig operative Margen über 10 Prozent zu erzielen. Allerdings erwartet Kion, dass der finanzielle Spielraum in naher Zukunft durch die anfänglichen Kosten belastet wird, was sich auch auf den freien Barmittelzufluss auswirken könnte.