Keine Zwangsrückführungen nach Syrien: UNHCR warnt vor voreiligen Entscheidungen
Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) hat mit Nachdruck darauf hingewiesen, dass Abschiebungen von geflüchteten Menschen nach Syrien aufgrund der dortigen instabilen Lage abzulehnen sind. In einer Erklärung aus Genf betonte Sprecherin Shabia Mantoo, dass zwangsweise Rückführungen von Asylbewerbern in das nach wie vor krisengeschüttelte Land ausgeschlossen sein sollten.
In Folge des Sturzes von Machthaber Baschar al-Assad haben mehrere europäische Länder, darunter Deutschland, die Entscheidungen über Asylanträge syrischer Geflüchteter vorübergehend ausgesetzt. Mantoo appellierte daran, dass syrische Asylbewerber die gleichen Rechte genießen sollten wie andere Schutzsuchende und es ihnen erlaubt sein müsse, Asylanträge in anderen Staaten zu stellen, die dann individuell betrachtet werden sollen.
Die dynamische Vertreibungssituation in Syrien ist laut Mantoo weiterhin besorgniserregend: Seit Ende November sind über eine Million Menschen innerhalb des Landes vertrieben worden. Viele im Ausland lebende Syrer überlegen, ob sie zurückkehren sollen. Doch es herrscht Konsens, dass Geduld und Vorsicht geboten sind, bis eine sichere und freiwillige Rückkehr in Würde gewährleistet werden kann.

