Kapitalerhöhungs-Ankündigung sorgt für Turbulenzen bei Orsted
Die jüngste Ankündigung einer umfassenden Kapitalerhöhung durch Orsted hat die Anleger auf dem falschen Fuß erwischt. Der Aktienkurs des dänischen Windenergieunternehmens erlebte einen dramatischen Fall und erreichte den bisherigen Tiefststand von circa 220 dänischen Kronen, bevor er sich leicht auf etwa 229 Kronen erholte. Dies entspricht einem Rückgang von rund 25 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom vergangenen Freitag.
Mit der Veröffentlichung der Quartalszahlen ging die Nachricht einher, dass Orsted plant, sein Kapital um satte 60 Milliarden Kronen, umgerechnet etwa 8 Milliarden Euro, aufzustocken. Doch während Analysten den Schritt als unumgängliche Maßnahme für das finanziell angeschlagene Unternehmen ansehen, glauben sie auch, dass diese Finanzspritze dringend benötigten Spielraum verschaffen könnte.
Auch wenn die Nachricht nicht völlig unerwartet kam, hätte eine Erhöhung um 5 Milliarden Euro Experten zufolge den Finanzbedarf decken können. Die Citigroup-Analystin Jenny Ping sieht die Entscheidung dennoch im Kontext einer sich verschlechternden Bilanz als verständlich. Weder die dänische Regierung, mit ihrem 50,1-prozentigen Anteil, noch der norwegische Ölkonzern Equinor, scheinen Interesse daran zu haben, ihre Beteiligungen zu reduzieren, sondern wollen vielmehr an der geplanten Bezugsrechtsemission teilnehmen.
Gleichzeitig äußerte Alexander Wheeler von RBC Bedenken hinsichtlich der langfristigen Rentabilität des Unternehmens. Die Einnahmen aus der Kapitalerhöhung seien voraussichtlich großen Projekten wie Sunrise Wind in New York vorbehalten, deren Ertragserwartungen jedoch bereits gesunken sind. Die Reaktion des Marktes auf diese Entwicklung bleibt daher skeptisch und voller Zweifel.

