Kamala Harris im CNN-Interview: Eine Paradenummer ohne Überraschungen
Im ersten Interview seit ihrer Ernennung zur Präsidentschaftskandidatin durch Präsident Joe Biden, zeigte sich Vizepräsidentin Kamala Harris in bester Verfassung. An ihrer Seite saß der unterstützende Gouverneur Tim Walz aus Minnesota, während Harris in dem 27-minütigen Gespräch mit der CNN-Moderatorin Dana Bash einen sicheren und kontrollierten Auftritt absolvierte.
Harris agierte vorsichtig und risikoavers, ähnlich einer Spitzenspielerin in den Anfangsrunden der US Open, die vor allem darauf bedacht ist, ihren Aufschlag zu halten und in die nächste Runde zu gelangen. In diesem Fall zielt Harris auf das bevorstehende Duell am 10. September mit dem ehemaligen Präsidenten Donald J. Trump ab.
Die zentrale Botschaft des Interviews war Harris' loyale Unterstützung für die Errungenschaften und Politiken der Biden-Administration. Ob Wirtschaftspolitik, der Umgang mit Israel und Gaza oder der Grenzpolitik – Harris zeigte sich als engagierte Verteidigerin und eloquente Vertreterin der Positionen des Präsidenten. Selbst bei kontroversen Themen wie Fracking in Pennsylvania stimmt sie mit Biden überein.
Auffällig war dabei Harris’ Fähigkeit, Bidens politische Erfolge besser zu kommunizieren als er selbst, was wohl auf die in letzter Zeit eingeschränkten politischen Fähigkeiten und sprachlichen Probleme des Präsidenten zurückzuführen ist. Harris ließ keinerlei Zweifel daran, dass sie fest an Bidens politischem Erbe festhält und dieses weiter vorantreiben möchte.
Diese Auftritt sollte jede Unsicherheit darüber ausräumen, wie Harris ihre Rolle in Bezug auf Bidens Präsidentschaft interpretieren wird. Sie positioniert sich klar als seine loyale Nachfolgerin und setzt einen wichtigen politischen Akzent für den kommenden Wahlkampf.