Jahr 2023 als eines der wärmsten Jahre weltweit verzeichnet
Das vergangene Jahr war nach Angaben des EU-Klimawandeldienstes Copernicus nur knapp unterhalb der 1,5-Grad-Schwelle und somit eines der wärmsten Jahre weltweit. Gemäß dem Bericht 'Global Climate Highlights 2023' lag die globale Durchschnittstemperatur 1,48 Grad Celsius höher als im Durchschnitt der Jahre 1850 bis 1900. Samantha Burgess, stellvertretende Direktorin des Copernicus Climate Change Service (C3S), erklärte, dass es wahrscheinlich sei, dass die Temperaturen 2023 wärmer waren als in den vergangenen 100.000 Jahren. Bereits im Dezember hatte Copernicus mitgeteilt, dass 2023 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1850 war. Nun wird erwartet, dass ein Zeitraum von 12 Monaten, vermutlich im Januar oder Februar, über der 1,5-Grad-Schwelle liegen wird. Experten halten es sogar für möglich, dass 2024 noch wärmer wird und das Gesamtjahr erstmals die 1,5-Grad-Schwelle überschreiten könnte. Dennoch ist es wichtig zu betonen, dass das Pariser 1,5-Grad-Ziel immer noch eingehalten werden kann, da es auf langfristige Durchschnittswerte ausgerichtet ist. Die globale Durchschnittstemperatur im Jahr 2023 betrug laut Copernicus 14,98 Grad Celsius und lag damit um 0,17 Grad höher als im bisherigen Rekordjahr 2016. Zum ersten Mal lag jeder Tag des Jahres mindestens ein Grad über dem vorindustriellen Niveau, und an zwei Tagen im November waren es sogar mehr als zwei Grad. Von Juni bis Dezember waren alle Monate wärmer als die bisherigen Rekordwerte für den jeweiligen Monat. In Europa verzeichnete man das zweitwärmste Jahr seit Beginn der Messungen. Eine entscheidende Ursache für die außergewöhnlich hohen Lufttemperaturen im Jahr 2023 waren die ungewöhnlich hohen Oberflächentemperaturen der Ozeane. Copernicus führt dies hauptsächlich auf den anhaltenden Anstieg der Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre zurück. Ein weiterer Faktor war das wiederkehrende Wetterphänomen El Niño, das im vergangenen Jahr begann. Dieses Phänomen heizt den Pazifik alle paar Jahre auf. Insgesamt erreichten die globalen Meeresoberflächen-Temperaturen von April bis Dezember Rekordwerte für diesen Zeitraum. C3S-Direktor Carlo Buontempo kommentierte die extremen Ereignisse, die in den letzten Monaten beobachtet wurden, mit den Worten: 'Sie sind ein dramatisches Zeugnis dafür, wie weit wir uns von dem Klima entfernt haben, in dem unsere Zivilisation bisher florierte.' Er forderte dazu auf, die Dekarbonisierung der Wirtschaft voranzutreiben. Der Klimawandeldienst Copernicus der Europäischen Union veröffentlicht regelmäßig Daten zur Temperatur an der Erdoberfläche, zur Meereisdecke und zu Niederschlägen. Diese Erkenntnisse basieren auf computergenerierten Analysen, in die Milliarden von Messungen von Satelliten, Schiffen, Flugzeugen und Wetterstationen auf der ganzen Welt einfließen. (eulerpool-AFX)