Italien fordert Freilassung inhaftierter Journalistin Cecilia Sala
Das italienische Außenministerium hat den iranischen Botschafter einbestellt, um die sofortige Freilassung der Reporterin Cecilia Sala zu verlangen. Sala wurde am 19. Dezember in Teheran festgenommen, obwohl sie über ein reguläres Journalistenvisum verfügt.
In einer Stellungnahme äußerte das Ministerium ernsthafte Besorgnis über die Inhaftierung Salas und betonte die Notwendigkeit einer menschenwürdigen Behandlung sowie die Wahrung ihrer Menschenrechte. Laut italienischen Medienberichten befindet sich Sala in Einzelhaft in einer eiskalten Zelle, in der ein Neonlicht Tag und Nacht brennt. Ihre Brille wurde ihr abgenommen, und der Kontakt zur Außenwelt wurde nahezu vollständig unterbunden.
Riccardo Guariglia, Generalsekretär des italienischen Außenministeriums, forderte, dass die Mitarbeiter der Botschaft in Teheran Sala besuchen dürfen, um ihr die bisher verweigerten Komfortgegenstände zu überbringen. Iranische Medien berichteten, Sala sei wegen 'Verstößen gegen die Gesetze der Islamischen Republik' festgenommen worden, ohne nähere Angaben zu machen.
Die Verhaftung Salas folgt drei Tage nach der Festnahme des iranischen Geschäftsmanns Mohammad Abedini am Flughafen Malpensa in Mailand aufgrund eines US-Haftbefehls. Abedini wird vorgeworfen, Drohnenteile geliefert zu haben, die in einem Angriff verwendet wurden, bei dem 2023 drei US-Soldaten in Jordanien ums Leben kamen. Iran bestreitet jegliche Beteiligung an dem Angriff und bezeichnete Abedinis Festnahme als Bruch des internationalen Rechts.
Irans Sicherheitskräfte haben in den letzten Jahren zahlreiche Ausländer und Doppelstaatsangehörige, meist wegen Spionage- und Sicherheitsvergehen, verhaftet. Menschenrechtsgruppen werfen dem iranischen Regime vor, durch diese Festnahmen Zugeständnisse von anderen Ländern zu erpressen – ein Vorwurf, den Iran zurückweist.
Die italienische Premierministerin Giorgia Meloni plant, den Fall Sala noch am selben Tag mit ihren Außen- und Justizministern zu erörtern.

