Israel-Friedensgespräche in Paris: Neue Hoffnung auf Feuerpause im Gaza-Krieg
Die Gespräche über eine mögliche neue Feuerpause im Gaza-Krieg sind nach Angaben Israels "konstruktiv" verlaufen. Allerdings gebe es noch eine "erhebliche Kluft" zwischen den verschiedenen Positionen, teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit. Bei dem Treffen in Paris waren Vertreter Israels, Ägyptens, Katars und des CIA-Geheimdienstchefs William Burns anwesend.
Laut einem Textentwurf der US-Regierung sollen in einer ersten Phase die Kämpfe für 30 Tage pausieren. In dieser Zeit solle die Hamas weibliche, ältere und verletzte Geiseln freilassen. In einer zweiten Phase könnten israelische Männer und Soldaten freigelassen werden, im Gegenzug für weitere 30 Tage Feuerpause. Bereits im November wurden während einer siebentägigen Feuerpause gefangen gehaltene israelische Kinder und Frauen gegen in Israel inhaftierte Palästinenser ausgetauscht. Dennoch befinden sich noch über 130 Menschen in der Gewalt der Terroristen, darunter zwei Kinder, 18 Frauen und eine 13-Jährige.
In der Folge des tödlichen Drohnenangriffs auf US-Soldaten in Jordanien nahe der syrischen Grenze drohte US-Präsident Joe Biden mit Vergeltung. Drei Soldaten wurden bei dem Angriff getötet und mindestens 34 weitere verletzt. Laut CNN sollen pro-iranische Kämpfer in Syrien für den Angriff verantwortlich sein. Der britische Außenminister David Cameron verurteilte die Angriffe auf die US-Streitkräfte und forderte den Iran zur Deeskalation in der Region auf.
Nachdem bereits Deutschland, USA, Großbritannien, Italien und Australien ihre Zahlungen an das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) ausgesetzt hatten, ziehen nun auch Frankreich und Japan nach. Sie stellen vorerst keine neue finanzielle Unterstützung zur Verfügung. Dem UNRWA wird vorgeworfen, dass zwölf seiner Mitarbeiter am Großangriff der Hamas gegen Israel beteiligt gewesen sein könnten. UN-Generalsekretär António Guterres kündigte Konsequenzen und eine Überprüfung an.
Am Montag wird mit weiteren Erkenntnissen zu dem tödlichen Angriff auf US-Soldaten in Jordanien gerechnet. Im Gazastreifen gehen die heftigen Kämpfe weiter, vor allem in Chan Junis im Süden des Gebiets. Die israelische Armee meldet "intensive Gefechte" und zahlreiche ausgeschaltete Terroristen. Tausende Zivilisten flüchten aus dem Gebiet von Chan Junis in Richtung Rafah an der Grenze zu Ägypten. Hilfsorganisationen warnen vor einer Hungersnot in dem blockierten Gebiet. (eulerpool-AFX)