Israel bietet Hamas-Chef Sinwar sichere Ausreise an – Verhandlungen kommen nicht voran
In den stockenden Verhandlungen um eine Waffenruhe und einen Geiseldeal hat Israel der Hamas ein überraschendes Angebot unterbreitet. Brigadegeneral Gal Hirsch, zuständig für die Geiseln und Vermissten, erklärte in einem Interview mit dem Finanzdienst Bloomberg seine Bereitschaft, Hamas-Anführer Yahya Sinwar und dessen Familie eine sichere Ausreise aus dem Gazastreifen zu gewähren. "Wir wollen die Geiseln zurück. Wir wollen Entmilitarisierung, Entradikalisierung und natürlich ein neues System zur Verwaltung von Gaza", betonte Hirsch.
Das Angebot wurde dem Bericht zufolge vor rund zwei Tagen gemacht. Ob es eine Reaktion seitens Hamas darauf gegeben hat, ließ Hirsch jedoch unkommentiert. Sinwars Aufenthaltsort ist unbekannt; es wird vermutet, dass er sich in einem weitverzweigten Tunnelnetz unter dem Gazastreifen versteckt.
Ein Hamas-Vertreter hatte bereits im Januar erklärt, die Anführer würden Gaza nicht freiwillig verlassen. "Entweder Sieg oder der Märtyrertod", hatte eine Quelle der Hamas der Deutschen Presse-Agentur in Beirut gesagt.
Die Verhandlungen für einen Waffenstillstand im Gaza-Konflikt – bei denen Ägypten, die USA und Katar als wichtigste Vermittler fungieren – sowie die Freilassung der israelischen Geiseln aus der Gefangenschaft der islamistischen Hamas, treten weiterhin auf der Stelle.