Islamischer Dschihad vereinbart Waffenruhe mit Israel

Tel Aviv/Gaza (dpa) - Nach zwei Tagen heftiger Konfrontationen haben sich Israel und der Islamische Dschihad nach Angaben der Extremistenorganisation im Gazastreifen auf eine Waffenruhe geeinigt.

Diese habe am Donnerstag um 5.30 Uhr Ortszeit (4.30 Uhr MEZ) begonnen und sei durch Ägypten vermittelt worden, teilte ein Sprecher der Organisation mit. Man fühle sich der Vereinbarung verpflichtet und wolle die Ruhe wiederherstellen. Trotzdem feuerten militante Palästinenser bis zum Abend nach Armeeangaben noch vereinzelt Raketen nach Israel ab.

Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen durch israelische Luftangriffe stieg am Donnerstag auf 34. Die meisten davon waren nach palästinensischen Quellen Militante. Der Islamische Dschihad wird von EU und USA als Terrororganisation eingestuft und hat in der Vergangenheit häufig blutige Anschläge in Israel verübt. Die Organisation wird von Israels Erzfeind Iran finanziert und hat sich die Zerstörung des jüdischen Staates auf die Fahnen geschrieben.

Die Waffenruhe wurde von Israels Regierung zwar nicht offiziell bestätigt. Jonathan Conricus, ein Sprecher der Armee, sagte jedoch: «Wir sind informiert worden, dass es eine Waffenruhe gibt, nach meinem Verständnis war Ägypten von höchster Bedeutung bei den Verhandlungen.»

Der UN-Nahostgesandte Nikolaj Mladenow rief zuvor auf Twitter alle Beteiligten zu «maximaler Zurückhaltung» auf. «Ägypten und die UN haben hart daran gearbeitet, um zu verhindern, dass die gefährliche Eskalation in und um Gaza zu einem Krieg führt. Die kommenden Stunden und Tage werden entscheidend sein.»

Nach Angaben des Islamischen Dschihad sind Teil der Vereinbarung der Stopp von gezielten Tötungen, der Schutz von palästinensischen Demonstranten, die in der Regel nach dem Freitagsgebet im Grenzgebiet protestieren, und Maßnahmen zur Beendigung der Blockade des Gazastreifens. Israel hat vor zwölf Jahren eine Blockade des Gazastreifens verschärft, die von Ägypten mitgetragen wird. Beide Länder begründen dies mit Sicherheitsinteressen.

Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen war in der Nacht zum Donnerstag nach Angaben von Augenzeugen und örtlichen Medien ein Kommandeur des Islamischen Dschihad mit seiner Familie getötet worden. Mit Rasmi Abu Malhous seien in Dir al-Balah acht Menschen getötet worden, darunter fünf Minderjährige, bestätigte das Gesundheitsministerium in Gaza.

Conricus sagte dazu, man unternehme alles, um keine Unbeteiligten zu treffen. «Dschihad-Kommandeure im ganzen Gazastreifen nutzen ihre Privathäuser als Waffenlager. Sie missbrauchen ihre Familienmitglieder als menschliche Schutzschilde.» Nach Angaben einer Armeesprecherin wird der Bericht über den Tod Unbeteiligter bei einem Einsatz im Zentrum des Gazastreifens untersucht.

Seit Dienstagmorgen hatte es massive Auseinandersetzungen zwischen Israel und militanten Palästinensern gegeben. Rund 450 Raketen wurden nach Angaben des israelischen Militärs nach Israel abgefeuert. In Israel wie auch im Gazastreifen wurden jeweils Dutzende Menschen verletzt.

Die militanten Palästinenser reagierten mit dem Beschuss auf Israel auf die gezielte Tötung ihres Militärchefs Baha Abu Al Ata durch die israelische Luftwaffe. Auch seine Frau kam bei dem Angriff in der Nacht zum Dienstag ums Leben. Israel griff anschließend Dutzende Ziele des Islamischen Dschihad im Gazastreifen an.

Armeesprecher Conricus sagte, man habe dem Einsatzplan gegen Abu Al Ata den Namen «Schwarzer Gürtel» gegeben. Man habe ihn getötet, «um ein Hindernis für Stabilität und diplomatische Vereinbarungen aus dem Weg zu schaffen». Die israelischen Angriffe hätten sich rein auf Ziele des Islamischen Dschihad konzentriert. «Wir haben den Angriffsfähigkeiten des Islamischen Dschihad einen schweren Schlag versetzt.»

Israel habe bis zu 25 Mitglieder des militärischen Flügels getötet. Allerdings verfüge die Extremistengruppe weiter über Raketen, die bis Tel Aviv und Jerusalem reichten.

Konflikte / Raketen / Waffenruhe / Islamischer Dschihad / Gaza / Hamas / Israel / Palästinensische Autonomiegebiete
14.11.2019 · 17:15 Uhr
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