Intensive Kämpfe in Chan Junis im Gazastreifen setzen sich fort
Die israelische Armee meldet, dass sie ihre intensiven Kämpfe in der Stadt Chan Junis im Gazastreifen fortsetzt. Zahlreiche Ziele der Hamas seien von den Soldaten angegriffen worden, wobei es auch Tote gegeben habe, so das Militär am Freitag. Terroristen seien während der Kämpfe von den Truppen getötet worden. Auch im Norden des Gazastreifens habe das Militär erneut die terroristische Infrastruktur der Hamas angegriffen. Soldaten hätten dort Terroristen durch Panzerbeschuss und Luftangriffe getötet. Der heftige Kampf hat Augenzeugenberichten zufolge dazu geführt, dass Tausende Menschen aus Chan Junis fliehen mussten. Die größte Stadt im Süden des Gazastreifens gilt als Hochburg der Hamas. Israel vermutet, dass sich in dem Tunnelnetzwerk der Stadt die Führung der Terrororganisation sowie israelische Geiseln befinden könnten. Um die Betriebe der Nasser-Klinik und des Amal-Krankenhauses in Chan Junis aufrechtzuerhalten, hat das Militär in der Nacht zu Freitag Kontakt mit den Direktoren und dem medizinischen Personal vor Ort aufgenommen. Vor den Einsätzen gegen die Hamas sei außerdem sichergestellt worden, dass beide Krankenhäuser ausreichend Treibstoff und Vorräte haben. Die Armee betont, dass es keine Verpflichtung gebe, die Menschen aus den Kliniken zu evakuieren. Im Nasser-Krankenhaus haben laut UN-Angaben rund 18.000 Binnenflüchtlinge Schutz gesucht. Trotzdem haben viele Menschen sich freiwillig dazu entschieden, die Krankenhäuser zu verlassen, für sie wurde ein Fluchtkorridor eingerichtet. Berichte über Belagerungen oder Angriffe auf die beiden Krankenhäuser wies das israelische Militär als 'eklatante Fehlinformationen' zurück. Der Palästinensische Rote Halbmond hatte mitgeteilt, dass die Umgebung des Amal-Krankenhauses bombardiert und beschossen worden sei und Rettungskräfte sowie Hilfesuchende es nicht mehr erreichen könnten. Der Gaza-Direktor des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Thomas White, sagte, dass die beiden Kliniken umstellt seien und sich Menschen dort feststecken würden, während lebensrettende Einsätze behindert würden. Das medizinische Personal und die Patienten seien äußerst besorgt. Die israelische Armee gibt an, dass es Hinweise darauf gebe, dass die Hamas beide Kliniken für ihre Zwecke nutze. Das Vorgehen der Armee stößt international auf viel Kritik, da es zu vielen Opfern und großem Leid in der Zivilbevölkerung im Gazastreifen führt. Der Gaza-Krieg wurde durch das brutale Massaker der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober des vergangenen Jahres in Israel ausgelöst. (eulerpool-AFX)