Intel kämpft mit roten Zahlen trotz AI-Ambitionen
Der Chipgigant Intel meldete im zweiten Quartal einen Nettoverlust von 1,6 Milliarden Dollar, eine Differenz von über 3 Milliarden Dollar im Vergleich zum Vorjahr. Die bereinigte Bruttomarge sank auf 38,7%, weit entfernt vom langfristigen Ziel von 60%. Ein bedeutender Faktor für die finanzielle Misere ist Intels aggressiver Vorstoß in den Markt für Künstliche-Intelligenz-PCs (AI-PCs). Trotz Innovationsgeist, darunter die im letzten Jahr eingeführten Meteor Lake-Laptop-Chips mit dedizierten AI-Prozessoren, hinken diese hinter Konkurrenzprodukten von AMD und Qualcomm her. Intel hat bereits mehr als 15 Millionen Meteor Lake-Chips ausgeliefert, jedoch zu hohen Kosten. Die Verlagerung der Waferproduktion von Oregon nach Irland, wo die Produktionskosten derzeit höher sind, verschärft die Situation. Analyst Patrick Moorhead berichtet zudem von sogenannten 'Hot Lots' bei Meteor Lake, die zwar schneller produziert werden, aber die Gesamteffizienz der Fertigung beeinträchtigen. Während sich die Rentabilität von Meteor Lake verbessern könnte, bringt das kommende Lunar Lake-Chipset neue Herausforderungen. Der Launch im September bringt wesentliche Verbesserungen in Sachen AI-Leistung, Grafik und Batterielaufzeit, aber die weitgehende Auslagerung der Produktion an Taiwan Semiconductor verursacht höhere Kosten. Lunar Lake enthält zudem integrierten Speicher, wodurch die Marge weiter belastet wird. Intel-Finanzchef David Zinsner räumt ein, dass dies den Druck auf die Bruttomargen im kommenden Jahr erhöhen wird. Bereits vor dem Start von Lunar Lake gibt es 80 Copilot+-PCs von 20 OEMs, die im dritten Quartal in den Handel kommen. Die langfristige Lösung könnte Panther Lake sein, die Nachfolgegeneration von Lunar Lake, die für 2025 geplant ist. Mit der Rückkehr zur internen Produktion auf Basis des neuen Intel 18A-Prozesses erwartet Intel eine bedeutende Verbesserung der Kostenstruktur. Panther Lake soll ab 2026 die Bruttomargen erheblich verbessern. Intel tritt weiterhin gegen Wettbewerber wie AMD und Qualcomm im AI-PC-Markt an und durchlebt eine Phase hoher Kosten und niedriger Margen. Der Blick in die Zukunft verspricht jedoch bessere Zeiten, wenn die Investitionen in die Fertigung ihre Früchte tragen.