Intel im Aufwind: Partnerschaft mit Amazon und staatliche Förderung senden Aktienkurs auf Höhenflug
Intel hat nach einem schwierigen Jahr eine erfreuliche Wende erlebt: Aktien des einstigen Silicon-Valley-Giganten stiegen um 14%, nachdem das angeschlagene Halbleiterunternehmen ein Abkommen mit Amazon bekannt gegeben hatte, um fortschrittliche KI-Chips zu produzieren. Die langjährige Partnerschaft zwischen Intel und Amazon Web Services, dem größten Cloud-Service-Anbieter der Welt, wird nun um eine Co-Investition in einen speziellen Halbleiter namens "Fabric Chip" erweitert. Diese Chips sollen in einer neuen Fabrik außerhalb von Columbus, Ohio, hergestellt werden. Zudem verkündete Intel, dass sein kriselndes Foundry-Geschäft, das stark hinter Konkurrenten wie TSMC zurückliegt, zu einer eigenständigen Tochtergesellschaft wird, die externes Kapital aufnehmen kann. Am selben Tag gab die Biden-Administration bekannt, dass Intel bis zu 3 Milliarden Dollar an Fördermitteln im Rahmen des CHIPS-Gesetzes erhalten wird, als Teil der Initiative "Secure Enclave". Diese zielt darauf ab, eine konstante Versorgung mit Spitzentechnologie-Chips für Verteidigungs- und Geheimdienstzwecke sicherzustellen. Diese Summe kommt zu einem bereits im Februar vergebenen Zuschuss von 8,5 Milliarden Dollar hinzu, der mehrere größere Bauprojekte, darunter die Anlage in Ohio, umfasst. Nach einem ereignisreichen Montag stieg Intels lange geschundener Aktienkurs im nachbörslichen Handel um 8% und legte bis zum Dienstagmittag weitere 6% zu. Trotz dieser Erholung bleibt die Aktie im Jahresverlauf immer noch um über 50% im Minus, während Investoren auf weitere Anzeichen einer Erholung unter CEO Pat Gelsinger hoffen. Der Montag scheint ein Schritt in die richtige Richtung gewesen zu sein, jedoch äußerte sich Vivek Arya, Managing Director und Senior Analyst bei der Bank of America, skeptisch. In einer am Dienstagmorgen veröffentlichten Notiz schrieb Arya, dass trotz des beeindruckenden AWS-Deals noch viele Fragen offen blieben. Intel beliefert den Cloud-Giganten bereits seit langem mit CPUs (Computer Processing Units). Dieses Marktsegment, insbesondere die traditionellen PC-Chips, war historisch gesehen das Kerngeschäft von Intel. Doch Intel stand hier unter starkem Wettbewerb von Advanced Micro Devices (AMD), deren günstigere und effizientere ARM-CPUs Marktanteile gekostet haben. Bei fortschrittlichen KI-Chips konnte Intel hingegen nicht mit Nvidia GPUs (Graphics Processing Units) konkurrieren, die für Unternehmen, die GenAI-Modelle trainieren, nahezu unverzichtbar sind. "Einfach ausgedrückt, sie sind in Schwierigkeiten", sagte Ted Mortonson, Managing Director und Technikstratege bei Baird, letzte Woche über Intel. Am Montag gab das Unternehmen bekannt, dass es auf dem besten Wege sei, sein Ziel von 15.000 Stellenstreichungen bis Ende des Jahres zu erreichen. Doch die Nachrichten vom Montag scheinen den Investoren etwas Auftrieb zu geben.