Inflationsrate von 2,2 Prozent im November bestätigt

10. Dezember 2024, 08:30 Uhr · Quelle: dts Nachrichtenagentur
Im November 2024 betrug die Inflationsrate 2,2 Prozent, angetrieben durch steigende Dienstleistungen, während die Preise für Energie leicht zurückgingen. Die Kerninflation lag bei 3,0 Prozent, was zeigt, dass andere Güterbereiche überdurchschnittlich hohe Preiserhöhungen verzeichneten.

Wiesbaden - Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat die Inflationsrate für den Monat November 2024 mit 2,2 Prozent bestätigt. Ende November war bereits eine entsprechende Schätzung veröffentlicht worden. Im Oktober hatte sie bei +2,0 Prozent gelegen, zuvor bewegte sich die Rate zwei Monate unter zwei Prozent (September: +1,6 Prozent; August: +1,9 Prozent).

Wie das Bundesamt weiter mitteilte, blieben im November insbesondere die überdurchschnittlichen Preiserhöhungen bei Dienstleistungen inflationstreibend. Die Preisentwicklung bei Energie dämpfte hingegen die Inflationsrate, jedoch weniger stark als in den Monaten zuvor. Gegenüber dem Vormonat sanken die Verbraucherpreise im November um 0,2 Prozent.

Die Preise für Energieprodukte lagen im November um 3,7 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat. Der Preisrückgang hat sich damit weiter abgeschwächt, nach -5,5 Prozent im Oktober und -7,6 Prozent im September. Binnen Jahresfrist gingen die Preise für Kraftstoffe (-6,6 Prozent) zurück. Bei der Haushaltsenergie konnten die Verbraucher vor allem von günstigeren Preisen für leichtes Heizöl (-12,5 Prozent) und Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe (-11,8 Prozent) profitieren. Auch Strom (-4,1 Prozent) verbilligte sich gegenüber November 2023. Hingegen war Fernwärme (+30,7 Prozent) weiterhin erheblich teurer als ein Jahr zuvor.

Die Preise für Nahrungsmittel lagen im November um 1,8 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Der Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln hat sich damit jedoch binnen Jahresfrist abgeschwächt, nach +2,3 Prozent im Oktober. Merklich teurer gegenüber November 2023 blieben Speisefette und Speiseöle (+19,1 Prozent, darunter Butter: + 38,9 Prozent; Olivenöl: +13,3 Prozent, aber Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches: -7,9 Prozent). Auch für Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (+3,1 Prozent) mussten die Verbraucher mehr bezahlen als ein Jahr zuvor. Im Einzelnen stand der spürbaren Preiserhöhung bei Schokolade (+9,5 Prozent) ein deutlicher Preisrückgang bei Zucker (-23,0 Prozent) gegenüber.

Im November 2024 lag die Inflationsrate ohne Energie bei +2,9 Prozent. Die Inflationsrate ohne Berücksichtigung von Nahrungsmittel und Energie, häufig auch als Kerninflation bezeichnet, lag im November 2024 bei +3,0 Prozent. Die beiden Kenngrößen liegen seit Januar 2024 deutlich über der Gesamtteuerung und verdeutlichen somit, dass die Teuerung in anderen wichtigen Güterbereichen überdurchschnittlich hoch war.

Die Preise für Dienstleistungen insgesamt lagen im November um 4,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats und damit weiterhin deutlich über der Gesamtteuerung. Im Oktober hatte die Teuerung von Dienstleistungen im Vergleich zum Vorjahresmonat ebenfalls bei +4,0 Prozent gelegen. Von November 2023 bis 2024 erhöhten sich Preise vor allem für Versicherungen (+16,6 Prozent, darunter Versicherungen für den Verkehr: +34,5 Prozent), für Flugtickets (+ 10,4 Prozent), für Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+8,0 Prozent) und für Gaststättendienstleistungen (+6,7 Prozent).

Erheblich teurer waren unter anderem auch stationäre Gesundheitsdienstleistungen (+6,1 Prozent), die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+5,6 Prozent) sowie Wasserversorgung und andere Dienstleistungen für die Wohnung (+4,6 Prozent). Bedeutsam für die Preisentwicklung bei Dienstleistungen bleiben zudem die Nettokaltmieten, die Teuerungsrate lag hier bei +2,1 Prozent und damit knapp unter der Inflationsrate. Dagegen waren nur wenige Dienstleistungen günstiger als im Vorjahresmonat, zum Beispiel Telekommunikationsdienstleistungen (-0,9 Prozent).

Waren insgesamt verteuerten sich von November 2023 bis November 2024 um 0,7 Prozent. Die Preise für Verbrauchsgüter (+0,8 Prozent) erhöhten sich etwas stärker als die Preise für Gebrauchsgüter (+0,5 Prozent). Neben dem Preisanstieg bei Nahrungsmitteln (+1,8 Prozent) wurden einige Waren deutlich teurer, vor allem Tabakwaren (+6,8 Prozent) und alkoholfreie Getränke (+6,6 Prozent). Preisrückgänge hingegen gab es neben der Energie (-3,7 Prozent) beispielsweise auch bei Möbeln und Leuchten (-0,8 Prozent).

Im Vergleich zum Oktober 224 sank der Verbraucherpreisindex im November um 0,2 Prozent, so das Bundesamt weiter. Saisonbedingt gingen vor allem die Preise für Flugtickets (-15,2 Prozent) und Pauschalreisen (-13,2 Prozent) zurück. Die Preise für Energie insgesamt sanken um 0,2 Prozent, billiger wurde hier vor allem leichtes Heizöl (-1,9 Prozent). Die Preise für Nahrungsmittel insgesamt blieben binnen Monatsfrist nahezu konstant (+0,1 Prozent). Auffällig war hier jedoch der Preisanstieg für Butter (+2,7 Prozent gegenüber Oktober 2024) und der Preisrückgang bei Zucker (-4,4 Prozent gegenüber Oktober 2024). Darüber hinaus wurden im November beispielsweise gestiegene Preise für Bekleidung und Schuhe (+0,6 Prozent) beobachtet.

Wirtschaft / Deutschland / Energie / Nahrungsmittel
10.12.2024 · 08:30 Uhr
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