Inflationsdruck in Großbritannien bleibt hartnäckig hoch: Zinsentscheide der Bank of England rücken in den Fokus
Die jüngsten Zahlen des britischen Statistikamts ONS zeigen, dass die Inflationsrate in Großbritannien im Mai lediglich von 3,5 Prozent im April auf 3,4 Prozent gesunken ist. Experten hatten auf eine stärkere Entspannung der Preissteigerungen auf 3,3 Prozent gehofft. Damit bleibt die Inflation weiterhin deutlich über der von der Bank of England angestrebten Zielmarke von 2 Prozent.
Die britischen Notenbanker stehen vor der Herausforderung, bei ihrer bevorstehenden Sitzung am Donnerstag eine schwere Entscheidung zu treffen. Während Analysten erwarten, dass die Bank of England die Zinssätze vorerst unverändert lässt, könnten die aktuellen Inflationsdaten Raum für eine mögliche geldpolitische Lockerung in der nächsten Sitzung Anfang August schaffen.
Besonders im Dienstleistungssektor bleibt der Preisdruck hoch und auch steigende Ölpreise, bedingt durch die Lage im Nahen Osten, tragen zur anhaltenden Inflationsspannung bei. Gleichzeitig zeigt sich, dass die Kerninflationsrate, die Energie- und Lebensmittelpreise unberücksichtigt lässt, im Mai von 3,8 Prozent auf 3,5 Prozent gesunken ist – ein Wert, der mit den Erwartungen der Ökonomen übereinstimmt.
Am Devisenmarkt hat das Britische Pfund leicht zugelegt und erreichte gegenüber dem US-Dollar ein Tageshoch. Dennoch blieben die Bewegungen insgesamt moderat, was auf die noch verhaltene Reaktion der Anleger auf die neuen Preisdaten hinweist.
