Inflation in Großbritannien verharrt auf hohem Niveau – Pfund gewinnt an Wert
Die Inflationsrate in Großbritannien blieb im August stabil und zeigte sich im Jahresvergleich unverändert bei 2,2 Prozent, wie das britische Statistikamt ONS am Mittwoch mitteilte. Damit verharrte die Jahresrate auf dem höchsten Niveau seit April. Analysten hatten diese Stagnation weitgehend erwartet.
Betrachtet man den Monatsvergleich, stiegen die Verbraucherpreise um 0,3 Prozent. Ein signifikanter Preisdämpfer war hierbei der Rückgang der Ausgaben für Restaurants und Hotels. Im Gegensatz dazu verzeichneten Kleidung, Schuhe sowie Transportkosten einen überdurchschnittlichen Preisanstieg. Die Kernteuerung, die Energie- und Lebensmittelpreise ausschließt, erhöhte sich ebenfalls deutlich. Die Jahresrate stieg von 3,3 Prozent im Juli auf 3,6 Prozent im August und entsprach damit den Prognosen der Analysten.
Parallel zu diesen Daten berichtete das Statistikamt auch von einem Rückgang der Erzeugerpreisinflation. Die Preise, die Hersteller für ihre Waren fordern, stiegen im August nur um 0,2 Prozent im Jahresvergleich, während sie im Juli noch um 0,8 Prozent gestiegen waren.
Das britische Pfund reagierte auf diese Preisdaten mit Kursgewinnen gegenüber dem US-Dollar und erreichte ein Tageshoch bei 1,3179 Dollar. Seit dem Höhepunkt der Inflation im Herbst 2022 bei 11,1 Prozent zeigt sich die Teuerungsrate in Großbritannien tendenziell rückläufig. Seit April schwankt sie um die Zielmarke von zwei Prozent, die von der britischen Notenbank angestrebt wird.
Anfang August leitete die Bank of England eine Zinswende ein und senkte den Leitzins erstmals seit der großen Inflationswelle um 0,25 Prozentpunkte auf 5,00 Prozent. Die nächste Zinsentscheidung steht am Donnerstag an, wobei Marktteilnehmer davon ausgehen, dass der Leitzins unverändert bleibt.