In zehn Jahren noch teurer: Warren Buffett wettet auf Banken-Aktien
Ein Geschäft, das Buffett versteht
Generell erscheint der Finanzsektor derzeit eher günstig - Anleger erwarten das Ende des 10-jährigen Bullenmarktes und befürchten einen darauffolgenden Abschwung. Warren Buffett teilt diese Sorgen allerdings nicht. Er gibt sich optimistisch und vertritt mit seiner Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway eine bullishe Einstellung gegenüber Banken-Aktien.
"Sie sind ein Geschäft, das ich verstehe, und ich mag den Preis, zu dem sie relativ zu ihren Zukunftsaussichten verkauft werden", erklärte der 88-Jährige jüngst im Interview mit Andy Serwer, Chefredakteur von Yahoo Finance. "Ich denke, dass sie in zehn Jahren mehr Geld wert sein werden. Und ich glaube, es gibt eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass ich Recht habe", fügte Buffett hinzu.
Bereits im Mai vergangenen Jahres sagte Buffett während eines Fernsehauftrittes bei CNBC im Anschluss an das Aktionärswochenende von Berkshire Hathaway, dass er insbesondere den Wells Fargo-Aktien erhebliches Potenzial in den nächsten zehn Jahren beimisst. Die Aktien würden dann deutlich mehr wert sein als zu dem Zeitpunkt des Interviews.
Investitionen in große Banken
Berkshire Hathaway hält große Positionen an der Bank of America, Goldman Sachs, der Bank of New York Mellon oder auch PNC Financial. Einige dieser Positionen hat die Investmentgesellschaft im vierten Quartal sogar noch aufgestockt.
Daneben zählt auch JPMorgan zu den Favoriten Buffetts. So erwarb Berkshire im dritten Quartal 2018 35,6 Millionen Aktien der US-Bank, im vierten Jahresviertel folgten weitere 14,5 Millionen. Damit ist JPMorgan der neuntgrößte Aktienbestand von Buffetts Gesellschaft. "Ich glaube nicht, dass es sich als die besten Investitionen überhaupt erweisen wird, von der ganzen Palette der Dinge, die man tun könnte, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie mich nicht enttäuschen werden", erklärte der Investor.
Den Anteil an Wells Fargo verringerte Berkshire Hathaway in letzter Zeit leicht, dennoch hält das Unternehmen weiterhin eine große Position an dem US-amerikanischen Finanzdienstleistungsunternehmen.
Auffällig ist dabei allerdings, dass die Investmentlegende nur auf große Banken setzt - eventuell wegen der zunehmenden Konkurrenz durch Fintechs. Kleinere Institute wie die Deutsche Bank oder auch die Commerzbank finden sich dagegen nicht auf Buffetts Liste.