Impfkampagne in Gaza verzeichnet unerwartet hohen Zuspruch
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am Dienstag bekannt gegeben, dass die Kampagne zur Polio-Impfung von 640.000 Kindern in Gaza in den ersten zwei Tagen erfolgreicher als erwartet verlaufen sei. Familien strömten in großer Zahl herbei, um ihre Kinder impfen zu lassen.
Gesundheitsteams verabreichten in den ersten zwei Tagen der etwa zehntägigen Aktion 161.030 Kindern den zweitröpfigen oralen Impfstoff. Damit übertraf man das Ziel von 150.000 geimpften Kindern für die erste Phase der Kampagne in Zentral-Gaza deutlich.
WHO-Vertreter Rik Peeperkorn beschrieb den Verlauf der Impfungen als „sehr gut“, und verglich die Atmosphäre an den Impfstellen beinahe mit einem Fest. Trotz fortgesetzter israelischer Luftangriffe in anderen Teilen von Gaza, hatte Israel vereinbart, für die Impfkampagne in bestimmten Gebieten kurzzeitig die Kampfhandlungen pausieren zu lassen, was laut Dr. Peeperkorn bislang funktioniere.
Der nächste Schritt der Gesundheitskampagne sei in den südlichen Teil von Gaza vorzudringen, wo die WHO schätzt, dass 340.000 Kinder erreicht werden müssen, bevor man sich in den Norden begibt, um dort weitere 150.000 Kinder zu impfen.
Die WHO und ihre Partnerorganisationen vor Ort streben an, 90 Prozent der Kinder unter zehn Jahren zu impfen, um die Ausbreitung von Polio zu verhindern. Inmitten der überfüllten und unhygienischen Bedingungen, die durch den Krieg und die Zerstörung der Gesundheitsinfrastruktur in Gaza entstanden sind, erleben die Einwohner eine Explosion von Infektionskrankheiten.
