Im Test: Xenoblade Chronicles 2

Seit dem 1. Dezember können Nintendo-Fans in die Welt von Alrest eintauchen. Eine Welt, in der Titanen am Himmel schweben und in der es das verloren geglaubte Paradies Elysium zu finden gilt. Wir haben Xenoblade Chronicles 2 für die Nintendo Switch gespielt.

Xenoblade Chronicles 2 ist der neueste Titel der Rollenspielreihe, die 2011 auf der Nintendo Wii ihren Anfang nahm. Xenoblade Chronicles 2 ist der dritte Teil der Serie, gleichzeitig aber der direkte Nachfolger zu Xenoblade Chronicles, dem ersten Teil des Franchise. Die Fortsetzung glänzt mit neuen Charakteren und Spielwelten. Hinzu kommt ein erweitertes Kampfsystem, das aber auch den Fans des ursprünglichen Xenoblade-Spiels vertraut vorkommen wird.

Neue Welten, Helden und Kämpfe

In Xenoblade Chronicles 2 verbünden sich Meister (engl. „Driver“) mit unsterblichen Lebensformen, genannt Klingen (engl. „Blades“), um im Kampf auf deren Waffen und Fähigkeiten zurückzugreifen. Die Klingen können ihre Meister auf vielfältige Weise unterstützen – nicht nur in der Hitze des Gefechts: So können Klingen beispielsweise die Zahl von Sammelobjekten beeinflussen, die es zu finden gibt oder neue, noch unerforschte Pfade mit ihren Talenten zugänglich machen. Jede Klinge bringt ein individuelles Angebot aus verschiedenen Fähigkeiten mit sich, so dass sich die Fähigkeiten von Klinge zu Klinge unterscheiden.

Auf Entdeckungsreise

Die Klingen sind aber nur eine Lebensform, denen die Spieler begegnen, während sie auf den Rücken der mächtigen Titanen umherstreifen. In der weitläufigen Welt von Alrest treffen sie sowohl auf friedliche als auch auf angriffslustige Kreaturen aller Größen und Formen. Doch in Alrest gibt es weit mehr zu entdecken: Sammelpunkte beinhalten wertvolle Ressourcen und das Wolkenmeer birgt so manchen verborgenen Schatz. An anderen Stellen wiederum finden sie versteckte Reisepunkte, an die sie jederzeit zurückkehren können. Sogar quirlige Städte existieren in den schwebenden Welten von Alrest. Deren Einkaufs- und Wohngegenden haben auf jedem Titan eine ganz eigene Gestalt und Atmosphäre.

Zu Beginn des Spiels lernen wir Rex kennen, der auf dem Rücken eines vergleichsweise kleinen Titanen lebt, den er liebevoll Opa (engl. „Gramps“) nennt. Seinen Lebensunterhalt bestreitet der Jungspund zunächst als Bergungstaucher. Wie so häufig überschlagen sich die Ereignisse und der recht sorgenfreie Bergungstaucher findet sich in einem Abenteuer epischen Ausmaßes wieder. Leider kratzen Story und Charakterdesign nicht selten nur an der Oberfläche. Es wirkt beinahe, als mangelte es Monolith Soft an Mut, tiefer zu schürfen. Gerade dramaturgisch beschneidet man sich durch die fehlende Ernsthaftigkeit hin und wieder selbst. Tatsächlich dauert es ein wenig länger als gewohnt, um Rex & Co. ins Herz zu schließen, doch sobald man dies getan hat, dürfen sich Spieler auf ein tolles Abenteuers freuen, das sicherlich seine Schwächen hat, im Gesamteindruck aber mit seinen vielen Stärken überzeugt.

Echtzeitkampfsystem & Charakterentwicklung

Von Seiten des Gameplays erwartet die Spieler mit Xenoblade Chronicles 2 ein Rollenspiel, dessen Echtzeitkampfsystem mit Affinitäten und Cooldowns im Ansatz gut ist, in letzter Konsequenz aber visuell überladen und spielerisch etwas behäbig wirkt. Die Angriffe von Rex & Co. erfolgen automatisch. Spezialattacken hingegen werden auf den Befehl des Spielers hin ausgeführt. Dabei spielen Position und Timing eine entscheidende Rolle, um maximalen Schaden zu erzielen.

Die Charakterentwicklung erfolgt auf mehreren Ebenen: Jede Klinge steht für eine von drei verschiedenen Klassen: Angriff, Abwehr oder Heilen. Außerdem erhält der Meister  eine Waffe, die sich von Klinge zu Klinge unterscheidet. An die Waffe sind wiederum Fähigkeiten gekoppelt, die mit Waffenpunkten (WP) gelevelt werden könnt. Per Harmonie entwickelt ihr die individuellen Eigenschaften eurer Recken. So steigert ihr etwa Rex‘ Basisstärke oder seinen Glückswert. Darüber hinaus kann jeder Meister zwei Ausrüstungsgegenstände tragen, die zusätzlich auf die Entwicklung eures Charakters einzahlen. Verbrauchsgegenstände buffen eure Charaktere vorübergehend – etwa mit einem zeitweisen Anstieg der Gruppenleiste um 15%.

Die Entwicklung der Klingen vollzieht sich ähnlich: Mit gewissen Items modifiziert ihr die Waffe der Klinge. Außerdem verfügen auch die Klingen über ein Harmonie-Chart. Im Gegensatz zum Meister ist es hier jedoch nicht möglich, die Eigenschaften durch das Ausgeben von Punkten zu leveln. Stattdessen müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden, um Fähigkeiten freizuschalten. Statt Ausrüstungsgegenstände tragen die Klingen sogenannte Hilfskerne, wobei die Anzahl der verfügbaren Slots (ein bis drei) in Abhängigkeit zur Seltenheit der Klinge steht.

Wie es sich letztlich für ein japanisches Rollenspiel gehört, gibt es jede Menge zu entdecken, unzählige Kämpfe zu bestreiten und eine umfangreiche Geschichte zu erleben. Plant also einige Wochenenden für Xenoblade Chronicles 2 ein, denn ihr werdet locker 80 Stunden Spielzeit benötigen, um das Spiel würdig abzuschließen. Bei all dem Umfang und gebotenem Spielspaß sind die 44,95 € gut investiertes Geld, die das Spiel aktuell im Preisvergleich kostet.

Fazit

Zwar kann Xenoblade Chronicles 2 seinem Vorgänger auf der Wii nicht das Wasser reichen, dennoch setzt der Titel die Reihe würdig fort. Gleichzeitig setzt Nintendo mit Xenoblade Chronicles 2 noch einmal ein deutliches Ausrufungszeichen zum Ende des Jahres. Die riesige Spielwelt, die dazu einlädt, erkundet zu werden und die sympathischen Charaktere – wenngleich diese etwas Zeit brauchen – sind die großen Pluspunkte des Rollenspiels. Bei aller Sympathie schreien die Charaktere sowie die Handlung aber hin und wieder auch nach mehr Tiefe. Auch die Führung des Spielers ist mancher Stelle etwas holprig. Zudem lassen sich die Tutorial-Einblendungen im Nachhinein nicht mehr nachlesen.

Gaming
[next-gamer.de] · 18.12.2017 · 02:25 Uhr
[1 Kommentar]
 
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