IG Metall drängt auf beschleunigte Tarifverhandlungen mit VW
Die IG Metall strebt zügige Verhandlungen mit Volkswagen an, um die neuen Sparpläne des Konzerns zu behandeln. Dabei könnte die für den Herbst geplante Tarifrunde vorgezogen werden. Ziel ist es, betriebsbedingte Kündigungen zu verhindern, und die Gewerkschaft kann sich dafür auch eine Vier-Tage-Woche für die Beschäftigten der Kernmarke VW vorstellen. "Das kann eine der Optionen sein", äußerte sich die IG-Metall-Vorsitzende Christiane Benner auf einer tarifpolitischen Konferenz in Hannover. „Wir sollten alle Ideen nutzen, um Beschäftigung und Standorte zu erhalten." Sie betonte, dass Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen, die VW nicht mehr ausschließt, unbedingt vermieden werden müssen. Benner unterstrich, dass diese Maßnahmen für die Gewerkschaft unantastbare rote Linien darstellen. Man werde nun schnell das Gespräch mit dem Konzern suchen und die Tarifrunde für Volkswagen parallel zum Flächentarif für die gesamte Branche verhandeln. Dieses Angebot unterbreitete man VW, jedoch steht eine Antwort noch aus. Der VW-Betriebsrat zeigte sich allerdings zurückhaltend auf den Vorstoß seitens der Gewerkschaft. "Zu konkreten Kompromissvorschlägen und möglichen Lösungsansätzen können wir uns derzeit noch nicht äußern", sagte ein Sprecher und forderte, dass zuerst das Unternehmen konkrete Aussagen tätigen müsse. Auf der Betriebsversammlung am Mittwoch gab es ebenfalls keine neuen Details zu den Plänen. Die IG Metall bleibt bei ihrer Forderung nach einer Lohnerhöhung von sieben Prozent für die kommenden Verhandlungen mit VW. Diese Forderung gilt sowohl für den kommenden Start der Tarifrunde in Niedersachsen, als auch für den Haustarif bei Volkswagen, der eigentlich erst Mitte oder Ende Oktober auf der Agenda steht. Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall Niedersachsen, betonte, dass auch in Zeiten, in denen es VW besser ging als der restlichen Branche, gleiche Entgeltsteigerungen vereinbart wurden. Bereits in den 1990er-Jahren half eine Vier-Tage-Woche, Massenentlassungen und den Wegfall von 30.000 Stellen zu verhindern. VW hatte am Montag bekanntgegeben, dass der Sparkurs bei der Kernmarke VW angesichts der schwierigen Lage verschärft werde. Dies schließe auch Werkschließungen in Deutschland und betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr aus. Die Beschäftigungssicherung, die betriebsbedingte Kündigungen bis 2029 ausschließt, soll aufgekündigt werden, um eine fünf Milliarden Euro Lücke im Sparpaket zu schließen.