IEA-Prognose: Rohölmarkt steuert auf Rekordüberschuss zu
Die Internationale Energieagentur (IEA) hat ihre Vorhersagen für ein wachsendes Überangebot an Rohöl aufgrund erhöhter Fördermengen abermals nach oben korrigiert. Nach dem neuesten Monatsbericht wird bis 2026 mit einem Überschuss von rund vier Millionen Barrel pro Tag gerechnet. Diese Dimension des Angebotsüberschusses hat die IEA bisher noch nie verzeichnet.
Bereits seit sechs Monaten trüben sich die Aussichten auf ein ausgeglichenes Verhältnis von Angebot und Nachfrage weiter ein. Die Experten der IEA äußern Besorgnis über das unausgewogene Gleichgewicht auf dem internationalen Ölmarkt im aktuellen Monatsbericht.
Trotz eines prognostizierten Anstiegs der globalen Nachfrage von 103,9 auf 104,7 Millionen Barrel pro Tag bis 2026, erwarten die Analysten hingegen ein beträchtliches Wachstum des Angebots. Dieses soll sich um 2,5 auf 108,7 Millionen Barrel pro Tag steigern. Der zu erwartende Überschuss resultiert aus der schnelleren Produktionsaufnahme führender Ölstaaten, darunter Saudi-Arabien und andere Opec+-Mitglieder.
Der Ölverbund Opec+, bestehend aus dem Kartell und weiteren wichtigen Produzenten wie Russland, hat seine Förderungen in der Vergangenheit mehrfach angehoben. Zuletzt wurde beschlossen, die Produktion ab Dezember um weitere 137.000 Barrel pro Tag zu steigern. Eine Pause bei den Steigerungen ist in den ersten drei Monaten des Jahres 2026 vorgesehen.
Laut IEA werden mindestens 50% der zusätzlichen Produktionsmengen im nächsten Jahr von Opec+-Staaten stammen. Dennoch bleiben die Konsequenzen der aktuellen Handelskonflikte und der US-Sanktionen gegen die russische Ölindustrie ungewiss, wie der Monatsbericht erläutert.

