Iconoclasts: Lockere Schrauben auf der Switch

Iconoclasts, das Werk des Entwicklers Joakim Sandberg, erschien Anfang des Jahres auf der Playstation 4 und erweckte vor allem durch seinen detaillierten Pixellook einiges an Interesse. Wer sich gefragt hat, wieso solch ein Indie-Titel aber nicht auf der Indie-Konsole schlechthin, also der Switch, erscheint, musste nur ein paar Monate länger warten. Letzten Monat war es dann soweit und wir haben uns direkt mit der Konsole auf die Couch geschmissen, um den Titel endlich für euch zu testen.

Wer ist hier der Boss?

Unter Inkonoklasmus versteht man die Zerstörung heiliger Bilder. Wie passend, dass ihr hier mit eurer Spielfigur Robin eine Person spielt, die die heilige Ordnung bricht und einen Job ausübt, den sie selber haben will. In der Welt von Iconoclasts wird jedem Menschen nämlich ein fester Beruf zugeteilt, den er auszuführen hat. Wird diese Vorgabe ignoriert, kommt es zu harschen Bestrafungen. So werden komplette Häuser dem Erdboden gleich gemacht. Das passiert auch der Familie von Robin, als sie unerlaubterweise als Mechanikerin aushilft und dabei erwischt wird. Ihr bleibt nur noch die Flucht. Auf dieser trifft sie auf einige Charaktere, die sich mit ihr gegen das bestehende Regime auflehnen. Das Ziel heißt also, den großen, bösen Konzern und seine Angestellten, die hinter allem stecken, zu Fall zu bringen.

Obwohl das Spiel dabei nur in zweidimensionalen Kartenabschnitten stattfindet, sorgen die detaillierte Pixelkunst sowie charmante Dialoge für eine tolle Erzählung der Geschichte. Ruhigere Momente weisen unterhaltsame bis emotionale Dialoge auf, wohingegen auch eure Feinde durch ihr gesamtes Auftreten eine gewisse Bedrohung ausstrahlen. Die Charaktere wachsen ans Herz und der größte Anreiz, weiter am Ball zu bleiben, ist das Interesse, wie die Geschichte nun weitergeht. Im Vergleich zu vielen anderen Spielen sind hier sowohl das Setting als auch die Charaktere frei von üblichen Klischees. Eine illegale Mechanikerin, die mit ihrem Schraubenschlüssel durch die Gegend zieht, damit kämpft und repariert? Entschuldigung, aber wie geil ist das denn?

Iconoclasts, der Mechanik-Simulator

Euer Werkzeug ist dabei vielseitiger einsetzbar, als es auf den ersten Blick scheint. Zum einen erhaltet ihr im Laufe der Zeit immer mehr Fähigkeiten, wodurch sich Iconoclasts von einer anfangs linearen Welt zu einem Metroidvania wandelt, zum anderen habt ihr neben dem Werkzeug auch noch eine Waffe, die mit unterschiedlicher Munition befüllt wird. Anfangs könnt ihr mit eurer Waffe kleine Blöcke zerschießt und euren Schraubenschlüssel dazu nutzen, Tore zu öffnen. Später habt ihr dann Bomben für größere Hindernisse und könnt euch an Reißleinen über große Abhänge sausen lassen. Die Welt öffnet sich dadurch immer mehr und es lohnt sich, ältere Abschnitte erneut zu besuchen.

Dabei findet ihr vor allem immer wieder vier verschiedene Rohstoffe, die ihr an Werkbänken zu Upgrades umbauen könnt. Diese Upgrades könnt ihr je nach Spielstil auf Slots unter eurer Energieleiste anlegen. Mehr Angriffskraft, mehr Luft unter Wasser, höhere Sprünge oder mehr Energie? Je nachdem, was ihr benötigt, könnt ihr es anlegen. Nehmt ihr allerdings Schaden, verlieren die Upgrades nach und nach ihre Wirkung. Erst, wenn ihr gelbe Kristalle von besiegten Gegnern erhaltet, laden sich diese wieder auf und funktionieren erneut. Es kommt also noch eine taktische Komponente dazu, wie ihr eure Upgrades anordnet, da diese immer auch in dieser Reihenfolge ihre Fähigkeiten einbüßen.

Große Gegner, großer Spaß?

Ohne Schaden zu nehmen durch die Welt von Iconoclasts zu rasen, ist allerdings eine riesige Herausforderung. So schön die Gegner auch designed sind, es braucht seine Zeit, sich behände an ihnen vorbeizumanövrieren.  Ihre Angriffsmuster sind überraschend und eure Waffen wollen gezielt eingesetzt werden, um die Feinde schnell aus dem Weg zu räumen. Zwar hinterlassen sie häufig neue Lebensenergie, eure Upgrades werden darunter allerdings leiden. Besonders hervorzuheben sind dabei auch die Bossgegner. Ausnahmslos jeder Kampf war erinnerungswürdig und herausfordernd. Oftmals müsst ihr erst erknobeln, wie ihr ihnen überhaupt Schaden zufügen könnt. Hilfestellungen bekommt ihr keine.

Die einzige Unterstützung sind vereinzelt eure euch begleitenden Charaktere. Die können in diesen Kämpfen spezielle Fähigkeiten nutzen oder kurzzeitig sogar von euch kontrolliert werden. So muss Robin beispielsweise mit ihrem Schraubenschlüssel einen Stromgenerator in Gang bringen. Ihre Begleitung bearbeitet den nun verwundbaren Boss mit ihrer Schrotflinte. Bis euch das allerdings alles klar wird und ihr beim Herumprobieren auch den gegnerischen Angriffen perfekt ausweicht, benötigt es einige Versuche. Unfair wirkt dabei allerdings kein Bosskampf. Wenn ihr dann alles verstanden habt und trotzdem mit dem letzten Funken Energie den entscheidenden Treffer landet, ist das ein wunderbares Gefühl.

Fazit

Iconoclasts macht in kleinen Dosen riesigen Spaß. Eure Fähigkeiten sind nötig, um herausfordernde Rätsel zu lösen. Ebenfalls bieten sie spannende Kämpfe. Die Charaktere sehen großartig aus, auch wenn der Welt ab und zu etwas Abwechslung fehlt. Einzig die Geschichte kann, trotz ihrer frischen Herangehensweise und tollen Charakteren, etwas verwirrend sein. Wenn das Spiel euch zu Beginn diverse Begrifflichkeiten um die Ohren wirft, benötigt es schon ziemliche Konzentration, allem zu folgen. Aber ihr wollt am Ball bleiben. Dank großzügig platzierter Speicherstatuen lohnt sich die Spielweise auf der Switch sogar besonders gut. Auch wenn bei uns nach längerer Spielzeit etwas Ermüdung auf Grund des Backtrackings durch ähnliche Höhlenkonstruktionen aufkam, das Spiel haben wir nie wirklich lange pausiert. So sind die 12 Stunden Spielzeit erstaunlich schnell verflogen. Wenn ihr Freude an 2D-Platformern mit Metroidvania-Elementen habt, dürfte Iconoclasts perfekt für euch sein.

Gaming
[next-gamer.de] · 11.09.2018 · 12:17 Uhr
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