Hurrikan «Irene» lässt New York zittern

Washington/New York/Miami (dpa) - Mit Sturzfluten vom Himmel und schweren Böen fegt der gigantische Hurrikan «Irene» seit Samstag über die US-Ostküste und lehrt New York das Fürchten. Der Wirbelsturm der Kategorie 1 wird am Sonntag in der Millionenmetropole erwartet, wo die Behörden mit Überflutungen rechnen.

Am Samstag herrschte in der «Stadt, die niemals schläft» gespenstische Ruhe, Supermarktregale waren von Hamsterkäufen der Menschen vielerorts leergeräumt. An der gesamten Atlantikküste erwarten die Behörden massive Folgen für Millionen von Menschen. So seien «erhebliche Stromausfälle» zu befürchten, sagte Heimatschutzministerin Janet Napolitano. «Irene» bleibe nach wie vor «ein großer und gefährlicher Sturm». Das Ausmaß der Schäden werde wohl erst nach und nach deutlich.

Im Bundesstaat North Carolina, wo das Auge des gigantischen Sturms am Samstagmorgen bei Cape Lookout auf Land getroffen war, riss der Sturm nach den Worten von Gouverneurin Beverly Perdue mindestens einen Menschen in den Tod. Bei hunderttausenden Menschen fiel der Strom aus.

An der Küste des Staates überfluteten massive Regenfälle und Sturmfluten zahllose Straßenzüge. Sturmböen rissen Schilder los, zerfetzten Fahnen sowie Überlandleitungen und knickten Strommasten um. Zehntausende Menschen hatten sich zuvor im Landesinneren in Sicherheit gebracht. Dem US-Fernsehsender ABC zufolge wurden landesweit mehr als 24 000 Flüge gestrichen.

«Irene» hatte mit Windgeschwindigkeiten von 140 Stundenkilometern die Ostküste erreicht, nachdem der Hurrikan von Kategorie 2 auf Kategorie 1 herabgestuft worden war. Experten warnten jedoch davor, den Wirbelsturm auf seinem weiteren Weg Richtung Norden deshalb zu unterschätzen. New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg sprach von einem weiterhin «lebensbedrohlichen Sturm».

Neben der Millionenmetropole wird der Hurrikan auch in US-Großstädten wie Baltimore, Philadelphia und Washington D.C. zu spüren sein. In der US-Hauptstadt gingen am Samstagmittag (Ortszeit) erste kräftige Regenfälle nieder. Dort und in mindestens zehn Bundesstaaten war zuvor vorsorglich der Notstand ausgerufen worden. Nach Angaben des US-Senders CNN sind von «Irene» rund 65 Millionen Menschen betroffen - das ist rund ein Fünftel der gesamten US-Bevölkerung.

Nach Angaben des Roten Kreuzes haben bislang alleine in deren Notunterkünften 13 000 Menschen Zuflucht gesucht, sagte eine Sprecherin. In zwölf Bundesstaaten seien 150 Unterkünfte eingerichtet worden. Von der Heilsarmee hieß es, sie könne im Bedarfsfall 150 Notküchen zur Versorgung der Bevölkerung einrichten.

New Yorks Bürgermeister Bloomberg hatte am Freitag zum ersten Mal in der Geschichte der Stadt eine Evakuierung tieferliegender Gegenden der Stadt angeordnet. Davon sind nach jüngsten Angaben über 370 000 Menschen betroffen. Manche U-Bahn-Stationen und Straßen selbst in Manhattan waren am Samstag menschenleer. Gegen Mittag wurde vorsichtshalber der öffentliche Nahverkehr eingestellt, weil eine Überflutung der U-Bahn-Schächte und Tunnels befürchtet wurde. Ab 21.00 Uhr Ortszeit am Samstagabend (3.00 Uhr MESZ am Sonntag) gilt ein Ausgehverbot in New York.

An der Wall Street hatten die Mitarbeiter der New York Stock Exchange an ein paar Stellen Sandsäcke gestapelt, um etwaige Wassermassen von den Eingängen fernzuhalten. Nach bisherigem Stand soll die Börse aber am Montag wieder normal öffnen.

Die Arbeiter auf der Baustelle des World Trade Centers bereiteten sich ebenfalls auf «Irene» vor. Vor allem der sogenannte Freedom Tower, der einmal das höchste Gebäude der Metropole werden soll, bietet dem Wirbelsturm viel Angriffsfläche. Er steht an der Südspitze Manhattans unweit des Hudson River. Auf dem Fluss fuhr am Samstagmorgen kaum ein Boot, auch der Schiffsverkehr zur Freiheitsstatue ruhte. Die Mülleimer an der Uferpromenade waren entfernt, Parkgaragen versuchten sich mit Sandsäcken zu schützen.

Wie vielerorts an der US-Atlantikküste deckten sich auch in New York die Menschen in letzter Minute noch mit dem Nötigsten für den nahenden Sturm ein. Vor allem Mineralwasser in Flaschen und Kanistern war begehrt - und in vielen Läden ausverkauft.

Unwetter / Karibik / USA
27.08.2011 · 19:39 Uhr
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