Humanitäre Gesten zwischen Ukraine und Russland: Der Austausch verstorbener Soldaten entfacht kritische Diskussionen
Die Dynamik zwischen Russland und der Ukraine hat eine neue, wenn auch morbide Dimension erreicht: Beim Austausch der Leichname verstorbener Soldaten haben beide Länder kürzlich humanitäre Gesten vollzogen, die unterschiedliche Reaktionen hervorrufen. Laut dem ukrainischen Innenminister Ihor Klymenko hat Kiew nicht nur die Leichname ukrainischer Soldaten aus Russland zurückerhalten, sondern auch die von russischen Soldaten.
In einem auf Telegram veröffentlichten Statement äußerte Klymenko die Vermutung, dass Russland die Identifizierung absichtlich erschwere. So würden die Leichname russischer und ukrainischer Soldaten absichtlich vermischt, um Unordnung zu stiften. Belege hierfür, wie Fotos von Wehrpässen und Identifikationsmarken russischer Soldaten, die angeblich übergeben wurden, bleiben bislang jedoch unbestätigt. Eine unabhängige Überprüfung fehlt bislang.
Russland hat in den vergangenen Tagen über 6000 Leichname ukrainischer Soldaten an die Ukraine übergeben, während mehr als 50 russische Soldaten im Gegenzug nach Moskau zurückkehrten. Dieser Austausch, der auch die Rückführung von Kriegsgefangenen umfasst, fand auf Basis einer Vereinbarung statt, die beide Länder im Juni in Istanbul getroffen hatten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj äußerte sich kritisch zu der Praxis, dass Russland auch die Leichname eigener Soldaten überstellt.
