HUGO BOSS-Aktie nach Gewinnwarnung schwach: HUGO BOSS senkt Jahresprognose

Wie der MDAX-Konzern mitteilte, wirken sich die gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten zunehmend negativ auf die Nachfrage aus. In Nordamerika habe sich das Marktumfeld weiter eingetrübt. Nicht zuletzt werde das Geschäft in Hongkong seit Beginn der Unruhen "erheblich beeinträchtigt".

Die HUGO BOSS AG rechnet nun 2019 mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich, bisher war ein Plus im mittleren einstelligen Prozentbereich angepeilt worden. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wird nun bei 330 bis 340 Millionen Euro gesehen. Im Vorjahr hatte der Konzern 347 Millionen Euro erzielt, ohne Berücksichtigung der Auswirkungen des Bilanzierungsstandards IFRS 16. Bisher hatte das Management mit einem Wachstum des EBIT "am unteren Ende eines Anstiegs im hohen einstelligen Prozentbereich" geplant.

Im dritten Quartal stieg der Umsatz um 1 Prozent auf 720 Millionen Euro, währungsbereinigt stagnierte er. Der eigene Einzelhandel legte währungsbereinigt um 3 Prozent zu, auf bereinigter Fläche und wechselkursbereinigt stand ein Plus von 2 Prozent zu Buche.

HUGO BOSS erzielte ein EBIT von 80 Millionen Euro nach 92 Millionen im Vorjahreszeitraum. Das war neben dem Umfeld auch höheren Aufwendungen für Veränderungen im Management geschuldet. Die detaillierten Ergebnisse zum dritten Quartal wird HUGO BOSS am 5. November präsentieren.

HUGO BOSS knicken nach Gewinnwarnung ein

Der Abwärtstrend der Aktien von HUGO BOSS hat sich am Freitag nach der Gewinnwarnung des Modekonzerns beschleunigt. Die Papiere gaben via XETRA zum Handelsende 13,45 Prozent auf 38,75 Euro nach. Im Schlepptau kamen auch adidas im DAX zeitweise mit 1,6 Prozent unter Druck.

Die Senkung der Gewinnziele durch HUGO BOSS kommt laut Analystin Elena Mariani von der Bank Morgan Stanley zwar nur eingeschränkt überraschend, sie "senkt aber die mittelfristige Vorhersagbarkeit der Umsatz- und Gewinnentwicklung weiter, weshalb die Bewertung der Aktien noch länger als gedacht auf niedrigem Niveau bleiben könnte."

Der MDAX-Konzern bringt es nach einem Kursrutsch um mehr als ein Viertel im bisherigen Jahresverlauf nur noch auf einen Börsenwert von knapp 2,8 Milliarden Euro. Vom Rekordhoch der Aktien von mehr als 120 Euro im Jahr 2015 ist mittlerweile nur noch rund ein Drittel übrig.

Ein eher schwaches drittes Quartal sei zu erwarten gewesen, doch sei die Profitabilität geradezu eingebrochen, schrieb Analyst Christian Salis von der Privatbank Hauck und & Aufhäuser nun in einer ersten Einschätzung.

Nach der recht guten Entwicklung der vergangenen beiden Jahre scheine dem Modeunternehmen in diesem Jahr die Luft auszugehen, konstatiert Salis. Die Belastungen infolge der Unruhen in Hongkong dürften einmaliger Natur sein. Was überrasche, sei die Schwäche der Marke Hugo Boss in den USA und Europa - das habe es schon länger nicht mehr gegeben. Zudem zeige die Gewinnentwicklung, dass die Effizienzmaßnahmen des Konzerns kaum Früchte trügen.

Analyst Piral Dadhania von der Bank RBC sieht zwar einen gewissen Spielraum für weitere Einsparungen bei dem Unternehmen, die die Gewinnmargen stützen könnten. Allerdings dürften mögliche positive Effekte zumindest teilweise durch Kosten für Werbung und Investitionen aufgezehrt werden. Zudem stehe die Premium-Modebranche insgesamt unter Druck - ein Trend, dem sich Boss nicht entziehen könne. Vor diesem Hintergrund hält der Experte das vom Unternehmen bestätigte mittelfristige Ziel einer Ebit-Marge von 15 Prozent für zu hoch.

Mit dieser Einschätzung ist Dadhania nicht alleine. Morgan-Stanley-Analystin Mariani rechnet mit nur 13 Prozent Marge im Jahr 2022 und der Hauck & Aufhäuser-Experte Salis bezeichnet eine operative Gewinnmarge von 15 Prozent im Jahr 2022 als zumindest ambitioniert, da sie eine Margensteigerung von mindestens einem Prozentpunkt pro Jahr bedeuten würde.

Macquarie senkt Ziel für Hugo Boss auf 60 Euro

Die australische Investmentbank Macquarie hat das Kursziel für HUGO BOSS nach einer Gewinnwarnung von 70 auf 60 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Outperform" belassen. Mit einer Kürzung der 2019er-Ziele habe er gerechnet, nicht aber in diesem Ausmaß, schrieb Analyst Andreas Inderst in einer am Freitag vorliegenden Studie. Es könnte nun jedoch viel Negatives in der Bewertung eingepreist sein. Zudem biete der Modekonzern eine attraktive Dividendenrendite.

FRANKFURT (Dow Jones) / FRANKFURT/LONDON (dpa-AFX)

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[finanzen.net] · 11.10.2019 · 17:52 Uhr
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