Hochwertige Rechenleistung, Audio und Bild: Hardware für Streamer
Streamen liegt voll im Trend. Viele Gamer sehen hier ihre Chance, ihr Hobby zum Beruf zu machen und produzieren auf Twitch Streaming-Inhalte für ihre Zuschauer. Dahinter steckt natürlich einiges an Technik: Nur gutes Equipment hilft zu qualitativ hochwertigen Übertragungen.
Der Streaming-PC
Streaming von Games verlangt einen potenten PC. Beim Streamen wird der Inhalt in Echtzeit komprimiert, was eine massive Rechenleistung vor allem von der CPU und dem Arbeitsspeicher fordert. Parallel dazu wird natürlich gezockt. Wie stark ein PC herausgefordert wird, hängt oftmals von der Spielart ab. Auf Twitch gehören komplexe Rollenspiele, Battle Royals sowie Open Worlds zu den populärsten Genres. Beispiele wie League of Legends und Fortnite befinden sich in der Top Ten der meistgesehenen Spiele auf Twitch und werden jährlich millionenfach eingeschaltet. Hoch beliebt und ebenfalls eine Streaming-Herausforderung sind Simulationsspiele wie The Sims und FIFA.
Weniger komplex sind hingegen Klassiker wie Poker und Schach, die meist über Online-Anbieter wie PokerStars und Chess.com gespielt werden. Typisch in diesem Bereich sind auch Live-Übertragungen, die sich auch auf Lerninhalte, Strategie-Talks und Turnier-Reportagen fokussieren. Wer sich auf diese Klassiker konzentriert, wird mit geringer Rechenleistung zurechtkommen. Wer sich allerdings für eines der hoch komplexen Genres entscheidet, muss in sein Streaming-PC deutlich mehr Geld investieren. Nicht selten steigen diese Streamer im Verlauf ihrer Karriere auf die Nutzung von zwei PCs um: Einer für die Übertragung, einer für das Gaming.
Headset und Mikrofon
Die Audioqualität ist unter dem Strich der wichtigste Aspekt der Sendens. Denn schlechtes Audio stört die Kommunikation und kann der Abschaltgrund Nummer Eins für die Zuschauer werden. Am Anfang der Streamer-Karriere reicht ein gewöhnliches Gaming-Headset aus, um anständige Sendungen auf die Beine zu stellen. Doch der Kauf eines hochwertigen Headsets lohnt sich langfristig für jeden Streamer. Worauf sollte beim Einkauf geachtet werden? Erstens ist die Qualität des Mikrofons immens wichtig, um ein gutes Audio beim Senden zu garantieren. Tatsächlich befinden sich auf dem Markt einige Alternativen, bei denen niemand glauben würde, dass es sich um ein Mikrofon eines Headsets handelt. An diesem Punkt überzeugen vor allem die kabelgebundenen Marken. Wichtig für den Streamer ist natürlich auch der Tragekomfort. Headsets dürfen nicht zwicken, drücken oder verrutschen. Ist der Streamer genervt, wirkt es negativ auf die Sendung aus und macht einen unprofessionellen Eindruck.
Eine Alternative zum Streaming-Headset ist das Mikrofon. Hier sind die klassischen Kondensator- oder Nierenmikrofone besonders empfehlenswert. Diese sind vertikal stehende Tischmikrofone mit phänomenaler Klangqualität, die sich auf die Stimme des Streamers fokussieren und die Umgebungsgeräusche ausblenden. Auch der Kopf ist befreit, was beim Streamen den Komfort deutlich steigert.
Die Webcam
Eine gute Webcam sollte ebenfalls ganz oben auf der Prioritätenliste stehen. Die wichtigsten Kriterien vor dem Kauf sollten natürlich die Videoqualität und Bildauflösung sein. Klare Aufnahmen steigern den Spaß beim Zuschauen und machen Lust auf mehr. Schlechte Bilder verschrecken hingegen die Twitch-Zuschauer. Andere Kameraeigenschaften sind tatsächlich abhängig vom Sendungsstil des Streamers. Ein Streamer, der ständig im Mittelpunkt des Bildes stehen will, sollte in ein Produkt mit Autofokus investieren. Wer gerne den Blickwinkel wechselt, sollte sich hingegen eine Kamera anschaffen, die große Flexibilität in dieser Hinsicht verspricht. Lohnenswert ist auch die Eigenschaft der Selbstkorrektur bei schlechten Lichtverhältnissen sowie Weißabgleich.
Andere Gadgets
Nachdem die Rechenleistung sowie Audio- und Bildqualität aufgepeppt wurden, können andere Streaming-Gadgets angeschafft werden. Eine große Erleichterung beim Live-Senden bietet zum Beispiel ein Stream Deck. Dies ist ein Gerät aus einer Reihe von physischen Tasten, welche sich mit unterschiedlichen Funktionen, wie Screenshot speichern oder Soundeffekte wiedergeben, belegen lassen. Eine Capture Card ermöglicht die Aufzeichnung von externen Videosignalen, die dann auf die interne Festplatte in einem gewünschten Dateiformat gespeichert werden können. Es gibt zwei Arten von Capture Cards auf dem Markt: Die Externe lässt sich per USB mit dem Computer verbinden, während die interne Capture Card direkt in das Mainboard des Computers gesteckt wird. Ein lohnendes Extra ist zudem die Investition in neue Beleuchtung. Tageslicht bzw. eine normale Raumbeleuchtung sind für die Übertragungen nicht immer ausreichend. Viele Streamer setzen auf LED-Lichter in Kombination mit Diffusoren und Softboxen.
Produkte, die hinsichtlich Rechenleistung, Sound und Bild den Streamer vollkommen zufriedenstellen, sind natürlich im High End Bereich angesiedelt und dementsprechend teuer. Streamer am Anfang ihrer Karriere sollten sich deshalb keine große Sorgen um das Equipment machen und einfach durchstarten. Nur wenige Twitch-Kanäle haben ihren Sendestart mit teuren Geräten gemacht. Mit steigenden Zuschauerzahlen wachsen die Einnahmen, sodass der Streaming-Raum langsam aufgebaut werden kann.