Hochwasserschutz in Deutschland: Unterschiedliche Lage und Systemfragen
In einigen Regionen Deutschlands ist der Hochwasserschutz noch immer unzureichend, während andere Bundesländer von den bereits bestehenden Anlagen der ehemaligen DDR profitieren. Besonders nach dem Elbhochwasser im Jahr 2013 haben einige ostdeutsche Bundesländer ihre Hausaufgaben gemacht und geeignete Maßnahmen ergriffen. Dadurch konnte verhindert werden, dass das aktuelle Hochwasser, das teilweise eine Flusshöhe von mehr als sechs Metern erreichte, zu größeren Schäden führte. Ein wesentlicher Faktor hierbei ist das in der DDR erbaute Rückhaltebecken Kelbra, ohne das Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz am vergangenen Donnerstag beim Besuch der Region im Wasser gelandet wäre.
Der Hochwasserschutz stellt nicht nur eine Frage der Infrastruktur dar, sondern kann auch zur Systemfrage werden. Es ist bedauerlich, dass sich Bund und Länder im Hinblick auf den Bevölkerungsschutz gegenseitig das Desinteresse zuschieben können. Die Bundesrepublik Deutschland hat somit nicht nur mit den Herausforderungen des kapitalistischen Systems zu kämpfen, sondern auch mit dem Unglück, dass das Thema Bevölkerungsschutz nicht ausreichend ernst genommen wird.
Die unterschiedliche Lage beim Hochwasserschutz verdeutlicht, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Es gilt für die Verantwortlichen, die Problematik nicht länger zu vernachlässigen und notwendige Maßnahmen einzuleiten. Nur so kann in Zukunft gewährleistet werden, dass Hochwasserkatastrophen angemessen verhindert bzw. abgemildert werden können. (eulerpool-AFX)