Hochwassergebiete in Deutschland: Pegelstände steigen weiter
In den Hochwassergebieten in Deutschland herrscht große Sorge vor weiter steigenden Pegelständen. Während der Deutsche Wetterdienst (DWD) Dauerregen bis zum Donnerstag mit gebietsweise großen Regenmengen ankündigte, wird in Niedersachsen die Vorräte an Sandsäcken langsam knapp.
Große Regenmengen und stürmisches Wetter
Der Norden Deutschlands ist nach wie vor am stärksten betroffen. Niedersachsen, Teile Nordrhein-Westfalens, der Süden Sachsen-Anhalts und der Norden Thüringens melden weiterhin erhöhte Pegelstände. In der Nacht zum Mittwoch soll zudem gebietsweise stürmisches Wetter auftreten. Blickt man nach Bayern, so wird im Einzugsgebiet des Flusses Regen im Landkreis Cham sogar die höchste Warnstufe 3 erwartet. Auch im Landkreis Bamberg in Nordbayern werden an einigen Flüssen erhöhte Wasserstände prognostiziert.
Weiterhin hohe Regenmengen
Der DWD warnt, dass bis Donnerstag mit hohen Regenmengen von Niedersachsen bis zum Schwarzwald sowie in den östlichen und südöstlichen Mittelgebirgen zu rechnen sei. Innerhalb von 30 bis 60 Stunden werden Meteorologen 30 bis 50 Liter pro Quadratmeter erwartet, im Bergland könnten es sogar bis zu 100 Liter sein. Glücklicherweise konnten in Teilen Baden-Württembergs die Warnungen vor ergiebigem Dauerregen aufgehoben werden.
Stürmische Nacht erwartet
Für die Nacht zum Mittwoch rechnet der DWD mit stürmischen Böen, besonders in Nordwesten und im Bergland könnten diese auch zu Sturmböen werden. An der ostfriesischen Küste und auf exponierten Gipfeln werden orkanartige Böen mit bis zu 120 Stundenkilometern erwartet, an der Ostsee sind auch Sturmböen möglich.
Schulpflicht ausgesetzt
Im Hochwassergebiet an der Landesgrenze von Sachsen-Anhalt und Thüringen wird die Schulpflicht in einigen Orten ausgesetzt. Die Schulen in Kelbra, Roßla und Wallhausen bleiben am Donnerstag und Freitag geschlossen, teilte der Landkreis Mansfeld-Südharz mit. Eine Notbetreuung wird eingerichtet. In der Nacht trat in Thüringen die Leina über die Ufer.
Sandsäcke werden knapp
In Niedersachsen sind die Vorräte an Sandsäcken nahezu aufgebraucht. Lediglich ein kleiner Rest ist noch verfügbar, wie der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mitteilte. Das Bundesland greift mittlerweile auch auf Reserven anderer Bundesländer zurück und hat bereits rund 1,5 Millionen Säcke erhalten. Mit den Sandsäcken werden vor allem Deiche verstärkt.
Herausforderungen für das THW
Das Technische Hilfswerk (THW) sieht sich generell immer größeren Herausforderungen gegenübergestellt. Präsidentin Sabine Lackner betonte, dass das THW momentan gut aufgestellt sei und in der aktuellen Hochwasserlage effiziente Hilfe an vielen Orten gleichzeitig leisten könne. Dennoch werden die Auswirkungen von Extremwetterereignissen immer dramatischer, wie gerade in verschiedenen Regionen Deutschlands deutlich werde. (eulerpool-AFX)