Hochwasser-Krise in Mitteleuropa: Rettungskräfte im Dauereinsatz
Die Hochwasserlage spitzt sich in mehreren mitteleuropäischen Ländern zu. Besonders betroffen sind Polen und Tschechien, wo sich die verheerenden Auswirkungen eines Jahrhunderthochwassers bemerkbar machen. Auch in Niederösterreich kämpfen die Menschen nach massiven Regenfällen gegen die Wassermassen. Erheblich getroffen ist der Osten Deutschlands, wo die Pegelstände kontinuierlich steigen. Obwohl die Situation bisher weniger dramatisch ist, wird in Dresden mit der Erreichung der Alarmstufe 3 an der Elbe gerechnet. Am Sonntagabend wurde dort bereits Alarmstufe 2 ausgerufen, da der Wasserstand auf 5,01 Meter angestiegen war. Zum Vergleich: Beim Hochwasser von 2002 erreichte der Pegel 9,40 Meter. Mit einer Ausnahmesituation konfrontiert sind die Bewohner von Niederösterreich. Starke Regenfälle führten zu reißenden Wasserfluten, die ganze Wohngebiete überschwemmten. Tausende Einsatzkräfte sind unermüdlich im Einsatz, um Menschen in Sicherheit zu bringen und Sandsäcke zu errichten. Am Stausee Ottenstein wird Wasser kontrolliert abgelassen, was die Hochwasserlage in den weiter flussabwärts liegenden Orten verschärfen könnte. Besonders bedrohlich ist die Lage auch in der Hauptstadt Wien, wo der Wienfluss auf ein Niveau angestiegen ist, das nur einmal alle 100 Jahre erwartet wird. Laut Bürgermeister Michael Ludwig könnte neuer Regen am Montag die Situation weiter verschlimmern. In Tschechien zeigt sich ein ähnlich dramatisches Bild, insbesondere in der Stadt Krnov, die fast vollständig überflutet ist. Auch in den Städten Opava und Ostrava haben die Rettungskräfte alle Hände voll zu tun. Die tschechische Regierung wird am Montag über finanzielle Nothilfen beraten, um die Betroffenen zu unterstützen. Präsident Petr Pavel hat zu Spenden für die besonders gebeutelten Regionen aufgerufen. Die Hochwasserlage in Polen verschärfte sich zuletzt nach dem Bruch eines Staudamms an der Grenze zu Tschechien. In der Kleinstadt Klodzko erreichte der Pegel der Glatzer Neiße 6,84 Meter. Rettungskräfte sind im Dauereinsatz, doch tragische Todesfälle wie im nahegelegenen Krosnovice sind nicht zu verhindern. In Bayern bleibt die Hochwasserlage zwar angespannt, doch es wird keine Verschlimmerung erwartet. Der Hochwassernachrichtendienst Bayern prognostiziert bis Dienstag vor allem im Süden und Südosten des Freistaats anhaltende Regenfälle.