Hochwasser in Mitteleuropa: Österreich und Tschechien besonders betroffen
In mehreren europäischen Ländern kämpfen die Menschen derzeit mit den verheerenden Folgen eines Jahrhundert-Hochwassers. Nach heftigen Regenfällen spitzt sich die Lage in Polen, Tschechien und Österreich dramatisch zu. Niederösterreich verzeichnete Wassermengen, wie sie nur einmal in hundert Jahren zu erwarten sind, und auch im Osten Deutschlands steigen die Pegelstände.
Besonders alarmierend ist die Situation in Österreich, wo ein Feuerwehrmann im Einsatz verstarb. In Niederösterreich wüteten in der Nacht reißende Fluten, die Straßen und Wohnsiedlungen überschwemmten. Tausende Rettungskräfte arbeiten rund um die Uhr, um Menschen in Sicherheit zu bringen und mit Sandsäcken Dämme zu errichten. Ministerpräsidentin Johanna Mikl-Leitner bezeichnete die Situation als eine 'Ausnahmesituation, wie wir es noch nie erlebt haben'. Trotz einer leichten Regenpause sind für Montag erneut heftige Regenfälle prognostiziert.
In Tschechien wurde die Stadt Krnov nahezu komplett überflutet. Der stellvertretende Bürgermeister Miroslav Binar verglich die aktuelle Flut mit jener im Jahre 1997, wobei die gegenwärtige Lage noch schwerwiegender sei. Präsident Petr Pavel forderte die Bevölkerung zu Spenden auf und besuchte besonders stark betroffene Gebiete. Die tschechische Regierung wird am Montag über finanzielle Soforthilfen für die Hochwasseropfer entscheiden.
Die Situation in Polen verschärfte sich nach dem Bruch eines Staudamms im Schneegebirge. In der Stadt Klodzko erreichte die Glatzer Neiße einen Pegelstand von 6,84 Metern – demgegenüber liegt der Normalstand bei etwa einem Meter. Im Dorf Krosnovice verlor ein Mann sein Leben, da die Fluten Rettungsmaßnahmen erschwerten.
Auch in Bayern bleibt die Lage angespannt, wenngleich keine weitere Verschärfung erwartet wird. Der Hochwassernachrichtendienst Bayern prognostiziert fortwährende Regenfälle bis Dienstag, insbesondere im Süden und Südosten des Freistaats.
Die Häufigkeit und Intensität solcher Extremwetterereignisse steht im Zusammenhang mit der globalen Erderwärmung. Wissenschaftler warnen, dass Überflutungen in Zukunft häufiger auftreten könnten.