Hochkarätige Diskussionsrunde: Harris und Trump treffen erstmals im direkten Duell aufeinander
Der bevorstehende Schlagabtausch zwischen Kamala Harris und Donald Trump in Philadelphia verspricht intensive Auseinandersetzungen über wirtschaftspolitische Themen. Während diese Begegnung für beide politischen Schwergewichte eine Premiere darstellt, sind vor allem ihre Reaktionen auf gegenseitige Anschuldigungen von großem Interesse.
Trump dürfte, wie zu erwarten, Harris als 'Kommunistin' diffamieren – ein Vorwurf, den er in jüngster Zeit gerne erhebt. Harris hingegen wird gegen Trumps Wirtschaftspläne schießen, die ihrer Meinung nach das Land in eine Rezession stürzen und die Preise durch seine Zollpolitik in die Höhe treiben könnten.
Die Kandidaten haben bisher in gelenkten Kampagnenauftritten agiert, weshalb die Interaktion im direkten Duell eine neue Dynamik bringen könnte. Beobachter erwarten jedoch keine tiefgreifenden Diskussionen über Wirtschaftspolitik. 'Wer tiefgehende Fragen und Diskussionen zu wirtschaftspolitischen Themen erwartet, wird oft enttäuscht,' meint Brian Gardner, Chefstratege für Washington-Politik bei Stifel.
Stattdessen wird ein hitziges Gefecht erwartet, das mehr durch persönliche Angriffe und deren Erwiderungen in Erinnerung bleiben dürfte. Bereits bei einem früheren Treffen im Juni verweigerten sich Trump und Biden den symbolischen Handschlag – ein ähnlicher Ton scheint auch dieses Mal vorprogrammiert.
Neben wirtschaftlichen Fragen wie Kapitalertragssteuern und Zöllen, könnten auch Themen wie Abtreibung und Einwanderung zur Debatte stehen. Harris hat in der vergangenen Woche versucht, ihre Wirtschaftsagenda mit einem Plan für Kleinunternehmen und Steuerermäßigungen für neue Unternehmer zu moderieren. Außerdem erhielt sie Unterstützung von über 90 Wirtschaftsführern, darunter die CEOs von Yelp, Box und Chobani.
Trump, der eine aggressive Zollpolitik mit hohen Abgaben auf chinesische Importe verfolgt, könnte durch diese Forderungen in die Defensive gedrängt werden. Sollte sich Trump jedoch neuen wirtschaftspolitischen Fragen stellen, bleibt abzuwarten, ob diese die Debattenregeln befolgen.
Die Regeln sehen vor, dass Mikrofone stummgeschaltet werden, wenn ein Kandidat nicht an der Reihe ist zu sprechen. Jeder Kandidat hat zwei Minuten für Antworten und eine zusätzliche Minute für Nachfragen Zeit. Diese Regeln sollen ermöglichen, dass die Kandidaten ihre politischen Vorstellungen ohne Unterbrechungen darlegen können.
Ob diese Zeit effektiv genutzt wird, um neue Einblicke in die Politik der beiden Kandidaten zu gewinnen, bleibt abzuwarten. Gardner drückte es kürzlich in einem Webinar wie folgt aus: 'Jede neue Information ist hilfreich, aber ich halte den Atem an, ob wir viel Neues erfahren werden.'