Hisbollah in der Krise: Führungsspitze ausgeschaltet?
Die politische Landschaft im Nahen Osten könnte vor einem erheblichen Umbruch stehen, nachdem in den Reihen der Hisbollah ein dramatischer Führungswechsel stattgefunden haben soll. Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant erklärte jüngst, dass die Organisation nach der Ausschaltung ihres Generalsekretärs Hassan Nasrallah sowie dessen vermutlich bestem Nachfolger, Haschim Safi al-Din, ohne Führung dasteht. Dies könnte bedeutende Konsequenzen für die libanesische Schiitenmiliz haben, die eng mit dem Iran verbunden ist.
In einer bemerkenswerten Videoansprache behauptete Israels Premierminister Benjamin Netanjahu, dass die israelischen Streitkräfte nicht nur Nasrallah, sondern auch seinen vermeintlichen Nachfolger sowie den Nachfolger des Nachfolgers erfolgreich ausgeschaltet hätten. Details über die genauen Opfer der Angriffe bleiben jedoch unbestätigt, denn weder Netanjahu noch Galant nannten Safi al-Din namentlich. Der Sprecher der israelischen Armee, Daniel Hagari, verdeutlichte, dass man die Ergebnisse der israelischen Militäroperation in Beirut, bei der das Geheimdiensthauptquartier der Hisbollah attackiert wurde und sich Safi al-Din angeblich aufhielt, derzeit noch prüfe.
Indes wies die Hisbollah jüngste Berichte, die den Kontaktverlust zu Safi al-Din thematisierten, entschieden zurück. Al-Dschasira hatte zwar die Vermutung geäußert, doch die Miliz bestreitet energisch die Korrektheit dieser Darstellung. Trotz vermeintlicher Behinderungen der Hisbollah-Angriffsfähigkeiten durch die israelischen Angriffe bleibt die Zukunft der Organisation weiterhin ungewiss. Fest steht jedoch, dass der Verlust hochrangiger Anführer die Machtverhältnisse in der Region beeinflussen könnte.