Hezbollah soll Fokus auf Libanon legen, fordert Maronit Geßran Bassil
In einem richtungsweisenden Gespräch in Paris äußerte sich der prominente libanesische Politiker Geßran Bassil zur Rolle der Hisbollah und deren Einfluss auf den Libanon. Bassil betonte, dass sich die von Iran unterstützte Organisation stärker auf innenpolitische Belange konzentrieren sollte, anstatt den Fokus auf regionale Angelegenheiten zu legen.
Die vergangene Auseinandersetzung mit Israel, die in einem im November von den USA und Frankreich vermittelten Waffenstillstand mündete, hat die Hisbollah sowohl personell als auch militärisch stark geschwächt. Bassil, ein einflussreicher Maronit und Kopf der Freien Patriotischen Bewegung (FPM), hob hervor, dass es entscheidend sei, die Hisbollah als integralen Teil des libanesischen Staatswesens zu betrachten. Dabei stellte er klar, dass dieser Prozess auf politischer und diplomatischer Ebene erfolgen sollte, ohne militärische Konflikte.
Während seines Aufenthalts in Paris traf Bassil auf verschiedene französische Verantwortliche, verzichtete jedoch auf eine Bestätigung eines Treffens mit dem Trump-Gesandten Massad Boulos. Die Einigung über den zukünftigen Umgang mit der politischen Pattsituation im Libanon nach zweijähriger Präsidentschafts- und Regierungslosigkeit ist von zentraler Bedeutung, sodass das Parlament am 9. Januar zur Wahl eines neuen Präsidenten zusammenkommen wird.
Auf die mögliche Kandidatur des Armeechefs Joseph Aoun reagierte Bassil skeptisch, da er dieser sowohl aus verfassungsrechtlichen als auch aus gesamtgesellschaftlichen Gründen kritisch gegenübersteht. Laut Bassil ist Konsens erforderlich, um eine Persönlichkeit zu finden, die das Potenzial hat, das libanesische Volk zu vereinen, ohne jedoch Namen preiszugeben.

