Heißer Wind in Wolfsburg: Volkswagen-Chef trifft auf Widerstand bei Kostensenkungen
Die Führung von Volkswagen steht vor einer harten Prüfung, nachdem CEO Oliver Blume in einem hitzigen Treffen mit der Belegschaft des Konzerns an seine Grenzen stieß. Die geplanten Maßnahmen zur Kostensenkung und Werksschließungen in Deutschland stoßen auf heftigen Widerstand. Blume sprach direkt vor 20.000 Mitarbeitern in der Wolfsburger Zentrale, doch seine Appelle verhallten ungehört.
Mit einem ehrgeizigen Ziel vor Augen, das eine Kostenreduktion um 10 Milliarden Euro vorsieht, versucht Blume den Konzern in einem schwierigen Marktumfeld zu manövrieren. Steigende Produktionskosten und der Druck aus China verschärfen die Situation zusätzlich. Der Volkswagen-Chef betonte, dass die Entscheidungen im Management keine Wunschträume seien, sondern in einem dynamischen Umfeld erfolgen müssten.
In Wolfsburg, wo sich das größte Werk des Autobauers befindet, plant Volkswagen erstmalig drastische Maßnahmen zur Kostenreduzierung – darunter Gehaltskürzungen um 20 Prozent und Werksschließungen. Blume argumentiert, dass die hohen Lohnkosten in Deutschland die Wettbewerbsfähigkeit auf dem chinesischen Markt beeinträchtigen. Zukünftige Entscheidungen könnten auch durch den Verlust des 30-jährigen Beschäftigungspakts, der bisher Arbeitsplätze sicherte, beeinflusst werden. Dies öffnet die Tür zu umstrittenen Entlassungen.
Trotz der brisanten Lage wurde Blume Berichten zufolge während seiner Rede mehrfach unterbrochen und ausgebuht. Er versuchte, eine persönliche Verbindung zu schaffen, indem er seine Verwurzelung in Wolfsburg thematisierte – doch auch dies erzielte wenig Resonanz. Während sich Volkswagen zu weiteren Kommentaren nicht äußern wollte, werden im Hintergrund harte Verhandlungen mit dem Betriebsrat geführt. Trotz Streikwellen von 100.000 VW-Mitarbeitern hofft Daniela Cavallo, die Leiterin des Betriebsrats, auf eine Einigung vor Weihnachten.
In einer angespannten wirtschaftlichen Lage, die bereits 60.000 Entlassungen in deutschen Unternehmen nach sich gezogen hat, kämpft auch Volkswagen mit der mächtigen Position seines Betriebsrats, der im Aufsichtsrat vertreten ist. Zudem reiht sich der Konzern in eine Liste prominenter deutscher Unternehmen ein, die für dieses Jahr Massenentlassungen angekündigt haben.

