Heidelberger Druckmaschinen trotzt herausforderndem Marktumfeld
Der Maschinenbauer Heidelberger Druckmaschinen navigiert geschickt durch das zunehmend schwierige Wirtschaftsumfeld und zeigt sich trotz Herausforderungen weiterhin optimistisch bezüglich seiner Jahresziele. Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2025/26 verzeichnete das Unternehmen eine moderate Steigerung des Umsatzes, während die Auftragseingänge aufgrund der Zollpolitik der USA schwächelten. Besonders positiv wirkten sich jedoch die Effekte des laufenden Sparprogramms aus. Vorstandschef Jürgen Otto betont, dass sich das Unternehmen auf Kurs befindet und die Jahresziele nicht gefährdet seien.
Die Börsen reagierten zunächst volatil auf die Nachrichten. Nach einem anfänglichen Kursanstieg fiel die Aktie stark ab und gehörte zu den größten Verlierern im SDax. Nachmittags konnte sich das Papier jedoch stabilisieren, verzeichnete letztlich sogar einen deutlichen Aufwärtstrend und avancierte zu einem der besten Werte im Indexkatalog, mit einem bemerkenswerten Plus von fünf Prozent.
Technik- und Vertriebsvorstand David Schmedding hebt besonders den Bereich Verpackungs- und Etikettendruck als tragende Säule des Unternehmens hervor. Auf der 'Labelexpo' in Barcelona konnte Heidelberger Druck mit einer Vielzahl von Vertragsabschlüssen punkten, was dem Geschäft neuen Schub verlieh. Doch die Marktbedingungen bleiben schwierig. Kunden üben aufgrund der unsicheren US-Zollpolitik Zurückhaltung und verschieben Aufträge in die Zukunft.
Im Sommerquartal belief sich das Bestellvolumen auf 551 Millionen Euro, ein Rückgang von 20 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr. Der Auftragsbestand reduzierte sich demzufolge auf 809 Millionen Euro zum Quartalsende. Während der Umsatz lediglich um rund ein Prozent auf 519 Millionen Euro stieg, konnte das Unternehmen durch seine Kostensenkungsmaßnahmen einen Anstieg des bereinigten Ebitda um 7,5 Prozent auf 43 Millionen Euro verzeichnen. Der Nettogewinn belief sich auf 11 Millionen Euro, was einem deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Für das bis März 2026 laufende Geschäftsjahr zeigt sich Otto zuversichtlich, einen Umsatzanstieg auf circa 2,35 Milliarden Euro zu erreichen, und erwartet eine Ebitda-Marge von bis zu acht Prozent. Das letzte Quartal beeindruckte bereits mit einer Marge von 8,2 Prozent.
In einem interessanten Schachzug wagt sich Heidelberger Druck nun erstmals in den Rüstungssektor. Eine Absichtserklärung zur System-Partnerschaft mit dem norddeutschen Spezialisten Vincorion markiert den Einstieg. Heidelberger Druck wird künftig Systeme zur Regelung und Verteilung von Energie entwickeln, ein Schritt, mit dem sich das Unternehmen als Player in der Verteidigungsbranche etablieren will.

