Heftige Auseinandersetzungen bei VW: IG Metall fordert Kehrtwende im Sparkurs
Die Spannungen zwischen der IG Metall und Volkswagen haben sich erheblich zugespitzt, als die Vorsitzende der Gewerkschaft, Christiane Benner, mit scharfen Worten gegen die Leitung von VW wetterte. Bei einer eindrucksvollen Kundgebung im Wolfsburger Stammwerk, die Zehntausende versammelte, brachte Benner ihr Unverständnis über den entschlossenen Sparkurs des Automobilgiganten zum Ausdruck. Mit beispielloser Offenheit kritisierte sie die Konzernführung für deren „Kahlschlag und Stellenabbau“ und sprach von einem „krassen Problem“, dem nicht mit stillen Werkschließungen und Kündigungen zu begegnen sei.
In ihrer Ansprache während des zweiten Warnstreiks bei VW machte Benner deutlich, dass die Krise nicht den Mitarbeitern zuzuschreiben sei, sondern dem Management, das mit fehlerhaften Entscheidungen den Weg in die aktuelle Misere geebnet habe. Die Auseinandersetzung um die Zukunft von VW geht nun in die entscheidende vierte Tarifrunde, wobei der Druck von beiden Seiten steigt.
Gleichzeitig lassen neue Warnstreiks die Spannungen weiter escalieren. Thorsten Gröger, IG-Metall-Bezirksleiter, zeigte sich kämpferisch und kündigte an, dass die Belegschaft bei Volkswagen im Schulterschluss ins neue Jahr gehen würde, sollte keine einvernehmliche Lösung gefunden werden. Sollte der Vorstand keine Annäherung zeigen, ist man bereit, 2025 der „Sparpolitik“ mit einem energischen Streik entgegenzutreten.
In der Debatte um die Sparmaßnahmen fordert VW aufgrund stagnierender Absätze drastische Maßnahmen, darunter eine Lohnkürzung von zehn Prozent. Auch die Schließung von Werken und betriebsbedingte Kündigungen drohen die Belegschaft zu erschüttern, sollte keine Einigung erzielt werden.

