Hannover Rück: Gewinnprognose steigt – nächstes Ziel 2025
Starke Zahlen für 2023: Hannover Rück hebt Erwartungen an
Die Hannover Rück sieht ein starkes Jahr 2023 vor sich und hebt erneut ihre Gewinnprognose an. Angesichts der bislang vergleichsweise milden Hurrikan-Saison und geringerer Schäden als befürchtet erwartet der weltweit drittgrößte Rückversicherer nun einen Nettogewinn von rund 2,3 Milliarden Euro – 200 Millionen Euro mehr als die bisherige Schätzung.
Mit einem erwirtschafteten Gewinn von 1,8 Milliarden Euro nach den ersten neun Monaten ist das Ziel für das Gesamtjahr in greifbarer Nähe.
Glimpfliche Katastrophenbilanz trotz Hochwasserschäden
Die Natur hat der Hannover Rück in diesem Jahr weitgehend in die Karten gespielt. Zwar waren Katastrophen wie das Hochwasser in Mittel- und Osteuropa mit 225 Millionen Euro teuer, doch die Großschäden insgesamt blieben mit 1,3 Milliarden Euro im Rahmen des Budgets.
Auch Hurrikan „Helene“, der im September über die USA zog, verursachte für den Rückversicherer Kosten von „nur“ 130 Millionen Euro – ein vergleichsweise niedriger Betrag im Rückversicherungssektor. Die moderate Schadensbilanz erklärt die erhöhten Gewinnprognosen und stärkt die Ausgangslage für weiteres Wachstum.
Umsätze auf stabilem Wachstumspfad
Neben den positiven Aussichten für das laufende Jahr setzt Hannover Rück auch auf ein solides Umsatzwachstum. Der Rückversicherungsumsatz legte in den ersten drei Quartalen um 6,4 Prozent auf 19,7 Milliarden Euro zu. Besonders in der Schaden-Rückversicherung zeigte sich mit einem Plus von 9,4 Prozent eine robuste Entwicklung.
Für 2025 plant der Rückversicherer ein währungsbereinigtes Wachstum von über fünf Prozent, in der Schaden-Rückversicherung sogar von mehr als sieben Prozent. Dies signalisiert ein hohes Vertrauen in die anhaltende Nachfrage nach Rückversicherungsleistungen und die Preisstabilität in einem dynamischen Markt.
Neuer CEO, neue Ziele: Ein Gewinn von 2,4 Milliarden Euro in Sicht
Für die Hannover Rück steht 2025 ein Führungswechsel an, denn der langjährige Vorstandschef Jean-Jacques Henchoz verabschiedet sich. Zum Abschied gibt er jedoch ein ambitioniertes Ziel vor: ein Nettogewinn von rund 2,4 Milliarden Euro.
Dieser Schritt markiert nicht nur einen wichtigen Meilenstein für den Konzern, sondern betont auch das starke Vertrauen in die finanzielle Stabilität der Hannover Rück und deren Rolle als führender Akteur im globalen Rückversicherungsmarkt.
Herausforderung Naturkatastrophen – ein unberechenbarer Faktor
Die positiven Prognosen beruhen nicht zuletzt auf der Annahme, dass die Naturkatastrophen auch in den kommenden Jahren keine überdurchschnittlichen Schäden verursachen. Die Bilanz 2023 zeigt, dass ein ruhiges Jahr die finanzielle Performance erheblich verbessert.
Doch der Rückversicherungsmarkt bleibt eng an die Entwicklungen des Klimawandels und das Risiko unerwarteter Großschäden geknüpft. Die Hannover Rück bleibt deshalb gefordert, das eigene Risikomanagement weiterzuentwickeln, um künftige Belastungen abzufedern und die hohe Profitabilität beizubehalten.