Hannaford Supermarkets führt bezahlte Überstunden für mittlere Führungskräfte ein
Hannaford Supermarkets, einer der größten privaten Arbeitgeber in Maine, hat angekündigt, dass hunderte mittlere Führungskräfte künftig Überstunden bezahlt bekommen, die zuvor unvergütet blieben. Mit dieser Maßnahme möchte das Unternehmen die Mitarbeiterzufriedenheit heben und die Rekrutierung sowie die Bindung von Mitarbeitern in Zeiten des Arbeitskräftemangels verbessern. Allerdings müssen die betroffenen Manager nun 45 Stunden pro Woche arbeiten, um dasselbe Gehalt wie für 40 Stunden zu erhalten.
Der Umstellung gehen jüngste Klagen voraus, in denen Hannaford beschuldigt wird, gegen Überstundenregelungen verstoßen zu haben. Das Unternehmen wies jedoch jeglichen Zusammenhang mit den Bemühungen der Biden-Administration, die Überstundenregelungen für mittlere Manager auszudehnen, zurück.
Mittlere Führungskräfte, die bisher von den Überstundenregelungen ausgenommen waren, werden ab Sonntag als nicht ausgenommene Angestellte eingestuft. Diese Änderungen betreffen etwa 4% von Hannafords Belegschaft und sollen flexible Arbeitszeiten ermöglichen, so Caitlin Cortelyou, Sprecherin des Unternehmens. Überstunden sind nicht verpflichtend, dennoch könnte sich das Gehalt reduzieren, wenn weniger als 45 Stunden gearbeitet werden.
Inmitten dieser Anpassungen hat Tasha Vye, eine ehemalige Bäckereimanagerin von Hannaford, Klage eingereicht, in der sie Hannaford vorwirft, gegen das Fair Labor Standards Act zu verstoßen. Die Klage könnte als Sammelklage verhandelt werden. Hannaford wurde noch nicht offiziell benachrichtigt und lehnte eine Stellungnahme ab.
Das Unternehmen steht vor der Herausforderung, in einem engen Arbeitsmarkt Personal zu rekrutieren und zu halten. Die Gehaltsanpassungen aufgrund der Änderung der Bundesvorschriften stellen eine Reaktion auf Rückmeldungen der Mitarbeiter dar, die für die tatsächlich geleisteten Stunden entlohnt werden möchten.
Eine Studie aus dem Jahr 2023 zeigt, dass Unternehmen immer häufiger Managertitel verteilen, um Überstundenvergütungen zu vermeiden. Die aktuelle Gehaltsgrenze für Überstundenbefreiung steigt im Januar erneut an, was die rechtlichen Rahmenbedingungen herausfordernd gestaltet. Ob dies zu neuen gerichtlichen Auseinandersetzungen führen wird, bleibt abzuwarten.