Grüner Aufruf zur Bafög-Reform: Höhere Unterstützung und weniger Bürokratie gefordert
Im Deutschen Bundestag erheben die Grünen die Stimme für eine dringende Reform der Studienfinanzierung. In einem Vorstoß zur Anpassung des Bafögs weisen sie auf die Notwendigkeit hin, den Grundbedarf von aktuell 475 Euro auf 563 Euro anzuheben. Ayse Asar, die forschungspolitische Sprecherin der Grünen, betont dabei, dass das ursprüngliche Versprechen des Bafögs, nämlich Bildung für alle, erneut in den Fokus rücken muss.
Ein zentraler Punkt der Grünen ist die Einführung einer automatischen Anpassung der Bafög-Sätze an die Lebenshaltungskosten. Diese Maßnahme soll sowohl die tatsächlichen Wohnkosten berücksichtigen als auch die Verwaltungsbürokratie reduzieren, um ein System zu schaffen, das keine Studierenden benachteiligt. Die Zielsetzung ist klar: Ein Bildungsweg, der gleichmäßig für Fachwechsel und Teilzeitstudierende offen bleibt.
Der Antrag der Grünen, über den noch im Bundestag abgestimmt werden soll, umfasst auch eine monatliche Pauschale von 100 Euro für Ausbildungskosten. Diese finanzielle Unterstützung geht Hand in Hand mit der Forderung nach einer zehnprozentigen Erhöhung der Einkommensfreibeträge für Eltern und Partner, um einem größeren Kreis von Studierenden den Zugang zur Förderung zu ermöglichen.
Kritisch vermerken die Grünen, dass das gegenwärtige Bafög-System versagt, Bildungsbarrieren aufgrund sozialer Herkunft zu überwinden. Obwohl fast 36 Prozent der Studierenden von Armut bedroht sind, sehen die Grünen den Tiefststand der Bafög-Bezieherzahl 2024 als alarmierend. Aufgrund dramatisch steigender Lebenshaltungskosten erhält nur mehr ein geringer Anteil von rund 11,5 Prozent der Studierenden diese Unterstützung.

