Großbritannien präsentiert neue außenpolitische Schwerpunkte: Klimaschutz und Natur im Fokus
Außenminister David Lammy will sich künftig stark für Klimaschutz und Natur einsetzen und kündigt die Einführung neuer Sonderbeauftragter in beiden Bereichen an.
In einer Rede, die am Dienstag gehalten wird, beschreibt Lammy den Klimawandel und die Naturkrise als die prägendsten geopolitischen Herausforderungen unserer Zeit. Dabei hebt er hervor, dass diese Probleme weitaus signifikanter seien als Terrorismus.
„Die Bedrohung mag nicht so dringend wirken wie ein Terrorist oder ein imperialistischer Autokrat, doch sie ist grundlegender. Sie ist systemisch, allgegenwärtig und beschleunigt sich auf uns zu,“ wird Lammy betonen.
Er ergänzt: „Solange ich Außenminister bin, wird der Einsatz gegen die Klima- und Naturkrise im Zentrum aller Aktivitäten des Auswärtigen Amtes stehen. Dies ist angesichts des Ausmaßes der Bedrohung, aber auch der Chancen, von entscheidender Bedeutung.“
Lammy wird außerdem bekannt geben, dass er den Startschuss für den Aufbau einer globalen Allianz für saubere Energie gibt. Großbritannien will dabei den Austausch von Wissen und Technologien fördern, um anderen Ländern bei der Dekarbonisierung zu helfen und Innovationen zu stärken.
Labours Augenmerk auf den grünen Wandel, einschließlich der Gründung von GB Energy, einem neuen staatlichen Unternehmen zur Investition in saubere Energie, steht in klarem Kontrast zur letzten Regierung der Tories, die wichtige Umweltziele zurückgenommen hatte.
Obwohl der Skeptizismus hinsichtlich der Kosten und der Zeitrahmen zur Erreichung von Netto-Null-Emissionen in den letzten Jahren auf der rechten Seite der britischen Politik zugenommen hat, hat Premierminister Sir Keir Starmer versichert, dass seine Regierung die erste große Wirtschaftsmacht sein wird, die ihr Energiesystem bis 2030 dekarbonisiert.
Lammy wird am Dienstag mitteilen, dass das Vereinigte Königreich „dieses ehrgeizige Vorhaben nutzen wird, um eine Allianz zu schaffen, die sich der Beschleunigung des Übergangs zur sauberen Energie verpflichtet“. Er wird die Bedeutung der schnellen Einführung erneuerbarer Energien weltweit betonen.
Die Allianz soll anderen Nationen dabei helfen, den Einsatz von fossilen Brennstoffen zu überspringen und zu Energieversorgungssystemen mit erneuerbaren Energien im Kern überzugehen. Dies soll durch die rasche Bereitstellung kritischer Mineralien und Anreize zur Erweiterung von Energienetzen und Speicherkapazitäten erreicht werden, so das Außenministerium.
Zudem werde Großbritannien ehrgeizige Verpflichtungen zu Klimafinanzierung und Emissionsminderungen auf der UN-Klimakonferenz COP29 im November in Aserbaidschan einfordern.
Des Weiteren wird Lammy die Wiedereinsetzung des britischen Sonderbeauftragten für Klimawandel ankündigen, eine Position, die vom ehemaligen Premierminister Rishi Sunak abgeschafft worden war. Zusätzlich wird ein neuer Sonderbeauftragter für Natur geschaffen.