Go Vacation für Nintendo Switch im Test

Die Nintendo Switch und Wii U warten noch immer auf eine echte Fortsetzung von Wii Sports Resort. Während dies vielleicht niemals passieren wird, können sich die Fans jetzt an Go Vacation wenden. Go Vacation wurde ursprünglich 2011 als Wii-Exklusivtitel veröffentlicht und war der Versuch von Bandai Namco, den enormen Erfolg des ursprünglichen Wii Sports nachzubilden. Der aktualisierte HD-Port von Go Vacation für Nintendo Switch hat diesmal keine nennenswerten Konkurrenten. In der Tat hat sich Nintendo mit Bandai Namco zusammengetan, um bei der Veröffentlichung zu helfen. Insgesamt bleibt das Spiel jedoch weitgehend gleich.

Go Vacation spielt auf Kawawii Island; einem fiktiven Ort, der aus vier großen Resorts besteht – See-, Berg-, Schnee- und Stadt-Resort. Abgesehen von den uninspirierten Namen ist jedes Resort einzigartig und bietet eine Reihe von verschiedenen Minispielen, die nach dem Kernthema entwickelt wurden. Im See-Resort gibt es Aktivitäten wie Tauchen, Beach-Volleyball und Angeln. Outdoor-Aktivitäten wie Kajakfahren, Reiten und Rafting können im Berg-Resort gespielt werden; winterliche Aktivitäten wie Schneeballschlachten, Ski-Fahren und Schneemobilrennen gibt es im Schnee-Resort zu entdecken. Wer auf urbane Aktivitäten wie hochkarätige Autorennen, Drachenfliegen und Tischhockey steht, ist im Stadt-Resort genau richtig.

Jedes Resort bietet die Möglichkeit das weitläufige Gelände zu Fuß, in einem Fahrzeug oder in einem anderen Transportmittel zu erkunden – einschließlich Inlineskates, Skateboards, Skier, Pferde und Snowboards, Geländewagen, Jetski, Schneemobil etc. Dabei hat man immer die Möglichkeit zwischen klassischer Steuerung und Bewegungssteuerung zu wechseln. Wenn du versuchst dich mit der Bewegungssteuerung zu bewegen, landest du oft flach auf dem Gesicht, weil es sehr schwer ist das Gamepad in den Händen richtig zu balancieren. Die Kontrolle von Skiern erwies sich als am schwerfälligsten. Glücklicherweise hast du mehrere Möglichkeiten zur Verfügung und so wirst du wahrscheinlich auf ein ATV, ein Off-Road-Auto oder ein Schneemobil zurückgreifen, um nach Möglichkeit einfach ans Ziel zu gelangen.

Mehr als 50 Minispiele stehen zur Verfügung, einschließlich kooperativer und kompetitiver Elemente für bis zu vier Spieler. Aber sei nicht zu aufgeregt, denn die meisten Aktivitäten sind schnell vergessen. Die wirklich guten Minispiele kann man an den Fingern abzählen. Spaß kann in Beach-Volleyball, Minigolf, Tennis und Wasserpistolenschlachten gefunden werden. Das Gleiche gilt jedoch nicht für die überwiegende Mehrheit anderer Aktivitäten. So unterscheiden sich die Spiele in Sachen Qualität wirklich extrem voneinander. Du wirst oft feststellen, dass du ein Minigame beenden möchtest, nachdem du festgestellt hast, dass die Steuerung nicht wirklich funktioniert oder das Spiel wie ein Prototyp wirkt. Wer erwartet, dass er mit den Sportwagen an einem qualitativ hochwertigen Rennspiel  teilnehmen kann, wird schnell enttäuscht werden.

Die Resorts sind groß genug, dass es eine ganze Weile dauert, bis man sie komplett erkundet hat. Verstreut in den Resorts lassen sich so Minispiele finden, Rundflüge & Rundfahrten, Gespräche, Freunde, die einem folgen und an Minispielen teilnehmen, sowie geheime Truhen, in denen Anpassungsgegenstände für den eigenen Charakter zu finden sind. Die Erkundung der Resorts macht sogar fast Spaß. Ich sage fast, weil das Spiel ein großes Problem hat: man kann die Kamera nicht um den Avatar drehen, was das ganze Bewegungssystem zum Teil wirklich nervig macht. An solchen Stellen merkt man wie stark in die Jahre gekommen das Original bereits ist und die Portierung leider ausschließlich technischer Natur war. Die Erfahrung wird zudem durch häufige Ladebildschirme behindert, was auf der Switch nicht der Fall sein hätte müssen.

Kawawii Island ist von Nicht-Spieler-Charakteren bevölkert, die ein Gefühl von Lebendigkeit ausstrahlen sollen. Es neigt jedoch dazu das genaue Gegenteil zu erreichen. Du kannst nicht mit den meisten Charakteren interagieren; Sie sind nur aus Spaß an der Freude da. Wenn man zudem versucht sie mit einem Fahrzeug umzukarren, bewegen sie sich nicht von der Stelle, sondern lösen eine generische Reaktion wie Kopfschütteln aus und kehren sofort zu dem zurück, was sie zuvor getan haben. Tiere sind wie vor 10 Jahren einfache Objekte mit denen man nicht interagieren kann. Eine Animation, wie der Hund oder die Katze gestreichelt wird, wäre nun wirklich kein Hexenwerk gewesen. Diese leblosen Kreaturen könnten zumindest so programmiert worden sein, dass sie einem aus dem Weg zu gehen. Aber selbst hierfür hat es nicht gereicht.

Eine weitere unnatürliche Reaktion trifft auf deinen eigenen Avatar zu, der völlig ausgehungert ist, nachdem er in einer bestimmten Aktivität den zweiten Platz erreicht hat. Auf der anderen Seite kann der drittplatzierte NPC nicht aufhören vor Freude zu springen. Während des Spiels wirst du immer genau die gleichen Soundeffekte und Musikstücke hören müssen. Auch soundtechnisch ist hier die Luft sehr schnell raus.

Es gibt eine Reihe von Anpassungsoptionen zur Auswahl, um deinen eigenen Stil zu entsprechen. Du kannst deinen eigenen Avatar erstellen oder als Mii spielen. Obwohl die Spielavatare besser aussehen, bieten dir die Mii-Charaktere individuellere Anpassungsmöglichkeiten. Mii-Charakteren fehlt es jedoch widerum an weiteren Anpassungenmöglichkeiten wie das Tragen von Hüten und Accessoires im Spiel, sodass du nicht das Beste aus beiden Welten haben kannst. Je weiter du im Spiel vordringst, desto besser kannst du deine eigene Villa gestalten. Hierfür hast du über 450 Möbeln zur Auswahl. Während die Auswahl an verschiedenen Möbelstücken jedoch begrenzt ist, unterschieden sich diese vielmehr im Stil. Außerdem kannst du dir sogar einen Hund als Begleiter holen, der dir zu Land und Wasser folgt. Dies fügt dem Gameplay nichts Wesentliches hinzu, ist aber trotzdem eine nette Idee – speziell für Tierliebhaber.

Go Vacation macht nicht den besten Job, wenn es darum geht wirklich jeden ansprechen zu wollen. Die Steuerung ist veraltet und fühlt sich schlecht portiert an. Grafik und Sound ist unterer Durchschnitt. Den Großteil der Minispiele wird man nur einmal spielen und anschließend nie wieder anpacken. Was am Ende bleibt sind ein paar nette Ideen und ein bis zwei Hände voll wirklich gut umgesetzte Minispiele, die Partyspielfans möglicherweise genug Spaß bereiten werden, diese allein, mit der Familie oder Freunden regelmäßig zu spielen – zumindest bis das neue Mario Party erscheint.

Gaming
[next-gamer.de] · 12.08.2018 · 16:25 Uhr
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