Geplante Begrenzung: Israels zurückhaltende Militärstrategie stärkt US-Beziehungen
Die israelische Regierung, unter Führung von Premierminister Benjamin Netanyahu, erwägt, ihr geplantes militärisches Vorgehen gegen den Iran auf rein militärische Ziele zu beschränken. Diese Entscheidung kommt als Reaktion auf den Druck der USA, um eine Eskalation im Nahen Osten zu vermeiden, insbesondere im Vorfeld der nahenden Präsidentschaftswahlen in den USA.
Die Ankündigung führte dazu, dass die Ölpreise am Montagabend deutlich sanken, wobei der Brent-Ölpreis bis Dienstag um fast 3 Prozent auf 75 Dollar pro Barrel zurückging. Die USA setzen große Hoffnungen darauf, dass Israel bei seiner Antwort auf den jüngsten ballistischen Raketenangriff aus dem Iran Zurückhaltung übt. Ein erfolgreiches Telefongespräch zwischen Netanyahu und US-Präsident Joe Biden in der vergangenen Woche wurde als "produktiv" beschrieben und stärkt diese Erwartung.
Hintergrund dieser Entscheidung ist nicht zuletzt die bevorstehende Präsidentschaftswahl in den USA. Ein dritter Insider erwähnte, Israel plane, noch vor dem Wahltag eine Antwort zu geben, wobei die Pläne eng mit den USA abgestimmt werden, um keinen Einfluss auf die amerikanischen Wähler zu nehmen.
Das Pentagon folgte der israelischen Ankündigung mit der Entscheidung, ein fortschrittliches Raketenabwehrsystem nach Israel zu entsenden. Diese Maßnahme soll das Land gegen mögliche iranische Gegenangriffe schützen, wobei amerikanische Truppen vor Ort sind, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Trotz des Einflusses, den die USA als bedeutender Verbündeter Israels haben, blieb Washingtons Einfluss begrenzt. Präsident Biden hatte bereits signalisiert, dass er keine Angriffe auf die nuklearen Einrichtungen oder die Energieversorgung des Iran wünscht, um einen Anstieg der Ölpreise vor den Wahlen zu vermeiden. Dies stellt auch für Vizepräsidentin Kamala Harris ein Risiko dar, die ohnehin wegen Inflationskritik ihres republikanischen Rivalen Donald Trump unter Druck steht.
Die Diskussionen um Israels Gegenschlag fallen zeitlich mit verstärkten militärischen Operationen in der Region, einschließlich Angriffen auf die libanesische Hisbollah und fortgesetzten Angriffen auf Gaza, zusammen. Diese Entwicklungen haben Washington zu weiteren Warnungen über den Schutz von Zivilisten veranlasst.
Vor diesem Hintergrund betonte Kamala Harris am Sonntag auf X die Dringlichkeit humanitärer Hilfe, indem sie darauf hinwies, dass es seit fast zwei Wochen keinen Lebensmittellieferungen in den Norden Gazas gegeben habe. Sie appellierte an Israel, dringend die Hilfeleistung zu erleichtern und das internationale humanitäre Recht zu respektieren.