General Motors-Aktie schwächer: Streik bei GM in den USA

Eskalation im Tarifkonflikt: Zahlreiche Mitarbeiter des größten US-Autobauers General Motors (GM) haben am Montag die Arbeit niedergelegt. Der von der US-Automobilarbeitergewerkschaft UAW ausgerufene Streik - der erste seit zwölf Jahren - soll den Beschäftigten mehr Gehalt und bessere Arbeitsbedingungen bringen. GM ist jedoch der Ansicht, den Arbeitnehmervertretern bei den Tarifverhandlungen schon weit entgegengekommen zu sein. Für den Großkonzern geht es um viel Geld - der Streik könnte laut Experten jeden Tag millionenschwere Sonderkosten verursachen.

Die UAW hatte die Verhandlungen bereits am Sonntag für gescheitert erklärt und ihre Mitglieder zum Streik aufgerufen. Der Ausstand begann um Mitternacht in der Nacht zu Montag, wie die Gewerkschaft bestätigte. Laut US-Medien vertritt die UAW 46 000 GM-Beschäftigte. Die Arbeitnehmerseite fordert unter anderem eine faire Entlohnung und bezahlbare Krankenversicherung. Zudem will sie Teilhabe an Profiten und Jobsicherheit erkämpfen. GM teilte mit, man habe ein "starkes Angebot" vorgelegt und sei enttäuscht über den Streikbeschluss.

Der Tarifvertrag war in der Nacht zu Sonntag ausgelaufen. UAW-Vizepräsident Terry Dittes sagte der Mitteilung zufolge: "Wir haben uns vor General Motors gestellt, als sie uns am meisten gebraucht haben. Jetzt stehen wir in Einheit und Solidarität zusammen für unsere Mitglieder, deren Familien und die Gemeinschaften, in denen wir arbeiten und leben." GM war nach der Finanzkrise 2008 schwer in Not geraten und nur mit Staatshilfen am Leben gehalten worden. Damals mussten auch die Beschäftigten Zugeständnisse machen.

GM teilte mit, das Angebot des Konzerns an die Arbeitnehmervertreter habe neben höherer Entlohnung Investitionen in Höhe von 7 Milliarden Dollar (6,3 Mrd Euro) und die Schaffung von mehr als 5.400 Jobs vorgesehen. Nun läuft das Unternehmen aus der US-Autometropole Detroit Gefahr, den Streik teuer zu bezahlen. Nach Schätzung des Credit-Suisse-Analysten Dan Levy könnten GM aufgrund von Produktionsausfällen täglich Kosten in Höhe von rund 50 Millionen Dollar (45 Mio Euro) vor Zinsen und Steuern entstehen.

Unterdessen kann die UAW Ablenkung gut gebrauchen: Die Gewerkschaft wird von einem Korruptionsskandal um ihren Präsidenten Gary Jones durchgeschüttelt, der aber weiter im Amt ist. Sollte die UAW sich mit GM einigen, könnte das auch für Verhandlungen mit den anderen beiden US-Autokonzernen der "Big Three" ("Große Drei"), Ford Motor und Fiat Chrysler, Auswirkungen haben.

Anleger reagierten nervös auf die Zuspitzunbis Handelsende 4,30 Prozent auf 37,19 Dollar ein.

DJG/DJN/hru

DETROIT (dpa-AFX)

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[finanzen.net] · 16.09.2019 · 22:04 Uhr
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