Geflügelpest überfordert deutsche Labore: Ein Wettlauf gegen die Zeit
Die derzeit grassierende Geflügelpest bringt die Kapazitäten der deutschen Veterinärlabore an ihre Grenzen. Christa Kühn, Präsidentin des renommierten Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) nahe Greifswald, erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur die belastende Situation: Sowohl die Landesveterinärlabore als auch das nationale Referenzlabor stoßen aktuell an ihre Belastungsgrenze.
Die Prüfung von Verdachtsfällen bei Wildvögeln könnte dadurch ins Stocken geraten, da Fälle in Geflügelhaltungen vorrangig behandelt werden müssen. Kühn zeichnete ein beunruhigendes Bild der Lage: "Wir beobachten eine sprunghafte Zunahme der Ausbrüche in Geflügelhaltungen sowie parallele Infektionen bei Wildvögeln."
Verglichen mit dem Herbst 2020/2021, einem der bislang schwersten Geflügelpestwinter, ist der Anstieg der Infektionen derzeit noch steiler. Trotz verstärkter Vorsichtsmaßnahmen in den Geflügelbetrieben scheint das hochinfektiöse Virus immer wieder eine Schwachstelle zu finden. In einem Wettlauf gegen die Zeit versuchen die Labore, der Ausbreitung Herr zu werden, um die Geflügelbestände und Wildvögel zu schützen.

