Gaza-Krieg bedroht Nahost-Region: USA fordern besseren Schutz für Zivilisten
Die USA sehen die Situation im Nahen Osten als äußerst angespannt an und haben Israel dazu aufgefordert, mehr für den Schutz von Zivilisten in Gaza zu tun. Dies geht aus einer Warnung des US-Außenministers Antony Blinken hervor, der vor einer weiteren Eskalation in der gesamten Region warnte. Blinken äußerte sich besorgt über die Möglichkeit, dass der Konflikt 'metastasieren' könnte und dadurch noch mehr Leid in der Region verursacht würde. Auf seiner vierten Nahost-Reise traf Blinken in Katar mit dem Ministerpräsidenten und Außenminister des Landes zusammen. Dabei betonte er die Wichtigkeit, dass Israel bei seinen Angriffen auf Gaza die Zivilisten besser schützt. Blinken wird dieses Thema auch bei seinem geplanten Besuch in Israel ansprechen. Zudem mahnte der US-Außenminister, dass die Hilfslieferungen für Gaza immer noch nicht ausreichend seien, um den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden. Mehr als 90 Prozent der Menschen in Gaza seien von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen und hätten keinen ausreichenden Zugang zu lebenswichtigen Gütern wie Wasser, Essen und Arzneimitteln. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat seit fast zwei Wochen Schwierigkeiten, eine geplante Hilfsmission im Norden des Gazastreifens durchzuführen. Die UN-Organisation teilte mit, dass schwere Bombardierungen, eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten und unterbrochene Kommunikation die Lieferung von medizinischen Hilfsgütern nahezu unmöglich gemacht haben. Parallel zu Blinkens Reise traf auch die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock in Jerusalem mit ihrem israelischen Amtskollegen zusammen. Dabei wurde ihr von Israel für die deutsche Unterstützung und den Einsatz für die Freilassung von Geiseln im Gazastreifen gedankt. Der Gaza-Krieg hat bisher mehr als 22.800 Menschen das Leben gekostet und rund 58.000 verletzt. Auch im Norden Israels an der Grenze zum Libanon kommt es zu Beschuss zwischen Israels Armee und der Hisbollah-Miliz. In Beirut drangen Hacker in die IT-Systeme des internationalen Flughafens ein und zeigten dort Botschaften gegen die Hisbollah und ihren Chef Hassan Nasrallah. Ein tragischer Verlust ereilte auch den bekannten Al-Dschasira-Korrespondenten Wael al-Dahdu, der bereits seine Frau, zwei Kinder und einen Enkel während des Gaza-Konflikts verloren hat. Nun musste er auch den Tod seines ältesten Sohnes bei einem israelischen Luftangriff beklagen. Israel setzte seine Angriffe im Süden des Gazastreifens fort und meldete die Zerstörung von über 100 Zielen palästinensischer Terroristen. Zudem wurden Dutzende Terroristen getötet. Extremistische Palästinenser feuerten erneut Raketen auf Israel ab. Die deutsche Außenministerin Baerbock plant einen Besuch im Westjordanland, um sich ein Bild von der Lage der Palästinenser zu machen. Sie wird auch ein Treffen mit dem palästinensischen Außenminister Riad al-Maliki in Ramallah haben. (eulerpool-AFX)

