Gaszahlungen in der Schwebe: Ungarn und Slowakei suchen nach Lösungen für US-Sanktionen
Ungarn und die Slowakei stehen vor einer Herausforderung: Wege zu finden, um Zahlungen für russisches Gas zu leisten, nachdem neue US-Sanktionen gegen die Gazprombank das bestehende Zahlungsmodell in Frage gestellt haben. Dies teilten Offizielle am Mittwoch mit.
Der ungarische Außenminister, Peter Szijjarto, kündigte an, noch am selben Tag Gespräche mit dem russischen Vizepremierminister Alexander Novak zu führen, um eine rechtliche Lösung für zukünftige Gaslieferungstransaktionen zu erarbeiten. Die Gespräche zielen darauf ab, die Hindernisse zu überwinden, die durch die am 21. November verhängten US-Sanktionen gegen die Gazprombank entstanden sind. Diese Sanktionen erschweren es europäischen Käufern, die etablierten Zahlungssysteme zu nutzen, die auch eine Währungsumrechnung in Rubel beinhalteten.
Ein Insider der staatlich kontrollierten slowakischen Gasgesellschaft SPP merkte an, dass das Thema drängend sei, da eine monatliche Zahlung bevorstehe und es derzeit keine klaren Ansätze zur Übermittlung der Gelder gebe. Ein Versäumnis der Bezahlung könnte die Gaslieferungen seitens Gazprom gefährden.
Präsident Wladimir Putin hat unlängst per Dekret die Option gestrichen, Gaszahlungen bei der Gazprombank von einer ausländischen Währung in Rubel umzurechnen. Die Gazprombank erklärte in einer separaten Mitteilung, weiterhin die einzige zur Abwicklung von Zahlungen für russisches Gas autorisierte Bank zu sein, allerdings nur Zahlungen in Rubel anzunehmen.
Den Angaben zufolge betrifft das Problem nicht nur den slowakischen Markt, sondern auch andere europäische Länder, einschließlich der Staaten auf dem Balkan. Banken zögern, Zahlungen an die Gazprombank zu senden, und es gibt keine Frist für die Gültigkeit der US-Sanktionen. Ein Sprecher von SPP erklärte, dass die Lage derzeit noch analysiert würde.
Während die Slowakei und Ungarn verstärkt danach streben, weiterhin russisches Gas zu beziehen, könnten die Lieferungen in die Slowakei ab Januar unterbrochen werden. Hintergrund dafür ist die ukrainische Ankündigung, das Transitabkommen mit Gazprom nicht zu verlängern. Die Slowakei bemüht sich deshalb um alternative Lösungen, um die Belieferung sicherzustellen.