Fünf deutsche Soldaten in Afghanistan verwundet
Nach Angaben des Einsatzführungskommandos in Potsdam wurde die Bundeswehr am Samstag und Sonntag insgesamt viermal zum Ziel von Aufständischen.
Der folgenschwerste Anschlag ereignete sich am Samstag, als in der Provinz Badakhshan neben einer Patrouille ein Sprengsatz explodierte. Bei dem Angriff 60 Kilometer südlich der Stadt Feisabad wurden drei deutsche Soldaten und ein afghanischer Übersetzer verletzt. Einer der Soldaten soll nach Deutschland zurückgebracht werden. Lebensgefahr bestehe jedoch nicht, hieß es. Ein Militärfahrzeug vom Typ «Dingo» wurde schwer beschädigt.
Zwei weitere deutsche Soldaten wurden am Sonntag bei Anschlägen in dem zur Provinz Kundus gehörenden Unruhedistrikt Char Darah verwundet. Den Angaben zufolge geriet zunächst eine Patrouille in eine Sprengfalle. Dabei wurde niemand verletzt. Als deutsche Kräfte später versuchten, das beschädigte Fahrzeug abzuschleppen, detonierte eine weitere Bombe, durch die zwei Soldaten leicht verwundet wurden. Die deutschen Soldaten wurden zudem mit Handwaffen und Panzerabwehrwaffen beschossen und erwiderten das Feuer. Sie forderten auch Luftunterstützung an.
Bereits am Vortag hatten Aufständische laut Einsatzführungskommando zudem in der Nähe der Stadt Kundus auf eine deutsche Patrouille geschossen. Die Soldaten hätten jedoch ausweichen können.
Ebenfalls in Kundus töteten afghanische und ausländische Truppen zwölf Taliban-Kämpfer, unter ihnen einen Anführer der Aufständischen. Das berichteten NATO-Truppen sowie afghanische Behörden am Samstag. Der getötete regionale Taliban-Anführer Mullah Abdul Rasak soll demnach für zahlreiche Anschläge in der Region verantwortlich sein. Ob auch die Bundeswehr an der Operation beteiligt war, war nicht bekannt. Deutsche Soldaten und US-Truppen haben in jüngster Zeit ihre Aktivitäten gegen die Taliban in der Provinz Kundus verstärkt.
In der südafghanischen Provinz Helmand starben unterdessen drei Zivilisten bei zwei Bombenanschlägen. Wie ein Regierungssprecher am Sonntag mitteilte, wurden mindestens 20 weitere Menschen verletzt, als die Sprengsätze kurz hintereinander auf einem Markt und vor einer Schule in der Provinzhauptstadt Laschkarga explodierten.