Frontex-Verstärkung an Bulgariens Grenze: Bemühungen um Migrationskontrolle zeigen Wirkung
Die Beamten der EU-Grenzschutzagentur Frontex verbleiben bis mindestens Jahresende an der bulgarischen Außengrenze zur Türkei. Dies gab der Chef der bulgarischen Grenzpolizei, Anton Slatanow, bekannt. Die Decision zur Verlängerung der Frontex-Operation wird alle drei Monate überprüft. Zuvor hatte Slatanow ein Treffen mit dem Frontex-Direktor Hans Leijtens, wie von der Nachrichtenagentur BTA in Sofia berichtet wurde. Der Migrationsdruck an der Grenze zur Türkei sei um 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken, erklärte Slatanow, ohne genaue Zahlen zu nennen. Frontex-Direktor Leijtens hob hervor, dass die Anzahl der Frontex-Beamten an der bulgarisch-türkischen Grenze im Frühjahr verdreifacht wurde. Auch an der Grenze zu Serbien wurde die Präsenz der Frontex-Mitarbeiter verstärkt. Trotz Überwachung durch einen Stacheldrahtzaun und Wärmebildkameras überwinden Migranten häufig die rund 259 Kilometer lange Festlandgrenze zwischen Bulgarien und der Türkei irregulär. Schleuser ermöglichen es Menschen aus Krisen- und Kriegsgebieten, die offiziellen Grenzübergänge zu umgehen. Dies verhindert ihre Registrierung im ärmsten EU-Land und erlaubt ihnen die Weiterreise nach Mittel- und Westeuropa. In einem weiteren Aspekt bestätigte der Chef der bulgarischen Grenzpolizei, dass der mutmaßliche Messerangreifer von Solingen 2023 nach Bulgarien hätte abgeschoben werden sollen. Bulgarien habe seine Bereitschaft dazu signalisiert, betonte Slatanow. In einem tragischen Vorfall kippte ein Kleinbus mit Migranten aus Afghanistan um, als er von einem Polizeifahrzeug im südöstlichen Raum Burgas verfolgt wurde. Dabei kam der bulgarische Fahrer des Kleinbusses ums Leben. Fünfzehn verletzte Migranten wurden in Kliniken gebracht.